Der Horizon-Skandal: Wie ein Softwareproblem & Ignoranz das Leben hunderter Menschen zerstörten – einer der größten Justizskandale in Europa

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Der Horizon-Skandal: Wie ein Softwareproblem & Ignoranz das Leben hunderter Menschen zerstörten – einer der größten Justizskandale in Europa

Mehr als 700 Leiter von Postfiliallen werden in Großbritannien wegen Unterschlagung und Betrug angeklagt. Doch keiner von Ihnen hat tatsächlich etwas gestohlen, viele glichen fehlendes Geld mit privaten Mitteln aus. Trotzdem wurden 14 Jahre lang Reihenweise insgesamt 736 Filialleiter und Filialleiterinnen zu hohem Schadensersatz verurteilt, einige mussten zusätzlich ins Gefängnis. Wie konnte es dazu kommen?

Wie es ab 1999 zu angeblichen Defiziten in den Kassen kam

Die Post Office Ltd ist ein britisches Unternehmen, welches sich ungefähr mit der deutschen Post vergleichen lässt. Es kümmert sich neben der Postzustellung um eine Reihe weiterer Dienstleistungen – darunter etwa Internet, Telefon und Finanzen. Üblicherweise betreibt die Post ihre Filialen nicht selbst, sondern durch selbstständige Subunternehmer. Oft leben diese nicht nur vom Postgeschäft, sondern betreiben dies als Teil eines kleineren Ladens. Ähnlich wie bei uns in Deutschland beispielsweise einige Kioske mit DHL zusammenarbeiten, damit man Pakete annehmen und dort deponieren lassen kann.

Doch ab 1999 meldeten die „Postmaster“ genannten Filialleiter, die für die Kassen zuständig sind, erste Unregelmäßigkeiten: Laut Horizon fehlte Geld. Oft waren es höhere Beträge, sie konnten sich aber nicht erklären, wieso. Für die Post waren die Fälle jedoch klar: Die Mitarbeiter hatten entweder Fehler gemacht oder sogar mutwillig Geld gestohlen. In beiden Fällen sahen die Verträge vor, dass Differenzen ausgeglichen werden mussten:

The Operator shall be fully liable for any loss of or damage to, any Post Office Cash and Stock (however this occurs and whether it occurs as a result of any negligence by the Operator, its Personnel or otherwise, or as a result of any breach of the Agreement by the Operator) except for losses arising from the criminal act of a third party (other than Personnel) which the Operator could not have prevented or mitigated by following [the Defendant’s] security procedures or by taking reasonable care. Any deficiencies in stocks of Products and/or any resulting shortfall in the money payable to [the Defendant] must be made good by the Operator without delay so that, in the case of any shortfall, [the Defendant] is paid the full amount when due in accordance with the Manual

Davon machte die Post Office Ltd auch Gebrauch und forderte Schadensersatz. Die Beträge variierten zwischen einigen hundert bis hin zu zehntausenden Pfund. Einige zahlten und brachten sich damit selbst in finanzielle Schwierigkeiten. Wer sich weigerte, wurde von der Post wegen verschiedener angeblicher Straftaten verklagt – und das erfolgreich: In Hochzeiten kam es zu einer Verurteilung pro Woche. Viele waren danach finanziell ruiniert, manche erhielten zusätzlich eine Gefängnisstrafe. Einige gingen daher auf Angebote ein, sich schuldig zu bekennen – und dadurch das unumgängliche Strafmaß zumindest reduzieren zu können.

Versuche der Filialleiter um gemeinsam die Ursache zu finden, stießen bei der Post auf taube Ohren. Anfragen zu Schulungen wurden etwa mit der Begründung abgelehnt, darauf bestehe kein Anspruch. Obwohl man teilweise mit Bedienfehlern argumentierte, um eine Ausgleichszahlung zu begründen.

Was ist „Horizon“?

Im gleichen Jahr 1999 wurde „Horizon“ eingeführt: Das für eine Milliarde Pfund von Fujitsu entwickelte Buchhaltungssystem sollte Zahlungen in Postämtern automatisch verarbeiten sowie Buchhaltung und Bestandsaufnahme vereinfachen. Die bis dahin manuell durchgeführte Abrechnung wurde beschleunigt. Für damalige Verhältnisse eine moderne Lösung, da der Einsatz von Computern zur automatischen Abrechnung noch recht neu war.

Es gibt zwei Versionen von Horizon: Die erste Version wurde bis 2010 eingesetzt und heute als Legacy bezeichnet. Technisch basiert sie auf Visual Basic, C und C++. 2010 hat man Teile davon durch den Nachfolger Horizon Online abgelöst. Hierfür kam Java zum Einsatz. Horizon Online ist aber kein komplett neues System, sondern setzt vor allem im Backend auf Legacy auf. Bei seiner Einführung lief das System unter Windows NT.

Als Datenbank wurde „Riposte“ verwendet. Wobei das System keine Datenbank ist, sondern ein Nachrichtensystem.

Eine Untersuchung, die keine Ergebnisse veröffentlichten konnte

Manche arbeiteten bereits vor Horizon mit der Post zusammen. Vor allem Ihnen fiel daher auf, dass es vor Horizon zu deutlich weniger Problemen kam. Ab 2001 meldeten daher einige Filialleiter, dass Fehlbeträge ihrer Meinung nach auf Horizon zurückzuführen sind und das System fehlerhaft sei. Die Post reagierte radikal mit Suspendierungen, Kündigungen und Klagen: Ihrer Ansicht nach waren Unehrlichkeit und manchmal auch Nachlässigkeit die Ursache, das eigene System sei zuverlässig. Außerdem sprach man von einem „Einzelfall“, obwohl sich die Vorfälle häuften.

Über die Jahre kam es zu zahlreichen weiteren Fällen, bei denen die Beschuldigten wenig Chancen hatten. Viele konnten sich zudem gar keinen Rechtsstreit mehr Leisten, da sie bereits insolvent waren. Die Opfer vernetzten sich jedoch später und 2009 gründeten 30 geschädigte die Justice For Subpostmasters Alliance. Als ihre Zahl weiter anwuchs, gelang es ihnen 2012 die Parlamentsabgeordneten zu einer Untersuchung zu überzeugen: Die unabhängige Kommission analysierte nur einen Teil der Fälle und merkte, dass etwas systematisch nicht stimmte. Daher wurden weitere Fälle begutachtet. Ein pensionierter Richter war ebenfalls Teil der Untersuchungskommission.

Im Jahre 2015 wurde die Untersuchung jedoch einseitig durch die Post ohne Angaben von Gründen aufgelöst. Besonders Pikant: Dies geschah nur einen Tag, bevor der Abschlussbericht veröffentlicht werden sollte.

18 Jahre vergehen, bis die Fälle vor Gericht landen

Die Opfer fühlten sich vom Verhalten der Post erneut betrogen und wollten dies nicht auf sich sitzen lassen. Zumal das Ausmaß der Geschädigten immer größer wurde.

Sie sicherten sich das Material der Untersuchungskommission, um gemeinsam eine Anwaltskanzlei mit einer Sammelklage zu beauftragen. 2017 landete die Sammelklage vor Gericht, an der sich 555 Opfer angeschlossen hatten. In dieser Klage wurden schwere Vorwürfe gegen die Post erhoben, die sich auf die letzten 18 Jahre beziehen. Deren Haltung blieb zunächst gleich: Es gäbe keine Fehler in Horizon.

Horizon war und ist voller Fehler

Während des Gerichtsverfahrens zeichnete sich jedoch ein ganz anderes Bild: Es wurden alleine 28 Fehler zwischen den Jahren 2000 und 2018 entdeckt. Unter anderem geht es dabei um „Phantom-Transaktionen“, Probleme bei der Wiederherstellung oder Fehler die bei der Zuordnung von Zahlungen auftreten. Manche davon traten über einige Monate auf, andere dagegen über etliche Jahre hinweg. Der oberste Gerichtshof urteilte 2019, dass Horizon in den ersten 10 Jahren „nicht im entferntesten zuverlässig war“.

Die Mängel waren so schwerwiegend, dass einige der Urteile bereits aufgehoben wurden. Üblicherweise wurden angeklagte aufgrund eines Auszugs von Horizon schuldig gesprochen. Das Gericht sah es daher mit hoher Wahrscheinlichkeit als erwiesen an, dass die Unstimmigkeiten durch die zahlreichen Fehler verursacht wurden.

Und das ist nur die Spitze des Eisberges

Aber der Horizon-Sumpf ist noch tiefer: Ein Entwickler war zwischen 1998 und 2000 für Fujitsu tätig und am Horizon-Projekt beteiligt. Zeitweise als Leiter der Entwicklung. Er erhebt schwere Vorwürfe: „Als ich ankam, wusste jeder im Gebäude, dass es ein Haufen Scheiße war“. Die Tester haben tausende von Fehler gefunden, die Planung- und Qualitätssicherung war nicht vorhanden. Keiner im Team hatte einen qualifizierten Abschluss. Erfahrung mit großen Projekten war ebenfalls nicht vorhanden. Es fehlten Grundlende Sicherheitsfunktionen, etwa wurde die Integrität der Daten nicht geprüft. Es konnte u.a. zum Überschreiben von Daten kommen.

Fujitsu versuchte zudem interne Dokumente gegenüber den Klägern und dem Gericht geheim zu halten bzw. herunter zu spielen. Dieser Versuch blieb jedoch erfolglos.

Die britische Post boykottierte die Ermittlungen derart, dass sogar der leitende Richter diesen Eindruck gewann: Er sah eine Kultur der Geheimhaltung wenn es um Horizon geht. So wendete die Post bei allen Beweisen die gegen sie sprechen ein, dass diese Beweis nicht relevant seien. Auch wurde gebeten, mit Anschuldigungen vorsichtig zu sein, da sich dies negativ auf den Ruf auswirken könnte. Zudem gab es kontroversen. So behauptete die Post, dass die Filialleiter lügen würden – forderte das Gericht dann jedoch auf, keine Feststellungen zu deren Glaubwürdigkeit zu treffen.

Welche Folgen hatte die Sammelklage?

Erst im späteren Verlauf der Sammelklage 2019 erklärte sich die britische Post zu einem Kompromiss bereit: Sie zahlten rund 58 Millionen Pfund als Entschädigung an die Opfer. Allerdings bleibt ihnen davon kaum etwas. Der Großteil von 46 Millionen Pfund fließt in Gerichts- und Anwaltskosten, die über Jahre bis Jahrzehnte summiert haben. Pro Person bleiben damit lediglich 20.000 Pfund übrig. Es wären allerdings etwa 700.000 Pfund pro Person nötig, um sämtliche Schäden auszugleichen, die ihnen durch Horizon entstanden sind.

Zuvor wurden bereits einige Opfer freigesprochen. Beispielsweise 39 Opfer im Jahre 2021. Ein 62-Jähriges Opfer saß 6 Monate im Gefängnis, weil er fälschlicherweise beschuldigt wurde, insgesamt 78.000 Pfund gestohlen zu haben. Er berichtet, dass er nicht schlafen konnte und sich nicht um seinen Vater kümmern konnte. Durch die Vorstrafe war es außerdem nicht möglich, einen Job zu finden. Nun könnte er eine Arbeit finden, aber durch das späte Verfahren ist er nun im Rentenalter.

Es gibt viele solcher Fälle, in denen die Opfer schwer verschuldet sogar ihr privates Umfeld verloren haben – schließlich galten sie als Betrüger und Lügner.

Wie geht es mit Horizon weiter?

Nachdem der Fall einen breiten öffentlichen Skandal ausgelöst hatte, kündigte die Post 2021 an, das System durch ein neues Cloud-basiertes System zu ersetzen. Weitere Informationen liegen nicht vor. Ob das neue System besser wird, ist fraglich. Die Cloud bietet zahlreiche neue Risiken und ist keineswegs eine Garantie für eine saubere Projektdurchführung. Das Problem bei Horizon war ja nicht die fehlende „Cloudanbindung“, was auch immer man konkret darunter verstehen möchte. Sondern fehlende bis schlechte Planung und eine Fehlerkultur, die Probleme leugnet statt sie zu beheben.

Ferner sagt der CEO 2021, dass es wichtig ist, alle Opfer zu entschädigen. Allerdings habe man nicht genug finanzielle Mittel, um alle Opfer vernünftig zu entschädigen. Er bittet daher die britische Regierung um Geld. Dies ist nicht das erste Mal. In der Vergangenheit zahlte die Regierung bereits mehrmals hohe 6 bis 7-Stellige Beträge, um rote Zahlen auszugleichen. 2020 willigte die Regierung ein, 100.000 Pfund zu zahlen. Alleine 2400 geschädigte haben sich zusätzlich gemeldet. Sie hatten den aufgrund falscher Daten geforderten Schadensersatz bezahlt oder sich auf einen Deal eingelassen. Insgesamt sind damit über 3.100 Fälle bekannt.

Welche Folgen hatte das für die Opfer?

Viele haben den sozialen Abstieg erlebt: Sie wurden von Nachbarn/Freunde gemieden, Partner und Partnerinnen ließen sich scheiden, konnten sich nicht um ihre Kinder kümmern. Einer verfiel in Depressionen und verschuldete sich stark: Von zunächst 60.000 Pfund auf 108.000 Pfund. Sowohl privat als auch beruflich hat er alles verloren. Manche wurden durch ihre hohen Schulden obdachlos.

Für mindestens 33 Opfer kommt jedoch jede Form der Hilfe oder Entschädigung zu spät, da sie inzwischen verstorben sind. Bei vier Personen wird davon ausgegangen, dass sie sich als Folge des Horizon-Skandals selbst das Leben nahmen. Eine höhere Dunkelziffer ist möglich, da eine exakte Zuordnung ggf. schwierig werden kann.

Fazit

Einige Urteile wurden aufgehoben und Beschuldigte aus dem Gefängnis entlassen. Auch 2022 ist der Post Office Skandal nicht abgeschlossen: Verschiedene Untersuchungen und Verfahren laufen noch und über 20 Jahre später warten die Opfer sowohl auf Entschädigung, als auch auf Gerechtigkeit. Denn es geht ihnen nicht nur ums Geld: Viele möchten, dass die Verantwortlichen ins Gefängnis kommen.

Damian Owen (einer der betroffenen Opfer) fordert: „Ich möchte, dass nicht nur die Leute verurteilt werden, die die ganze Verschwörung innerhalb der Post aufrechterhalten haben, sondern alle von oben bis unten, die davon wussten und die Anklagen vorantrieben“.

Zu den größten Sorgen vor künstlicher Intelligenz zählen Überwachung und unethische Entscheidungen. In einer Umfrage aus dem Jahre 2017 gaben sogar 41% der Menschen an, KI sei eine Bedrohung für das Überleben der Menschheit. Vor allem jüngere sind besorgt. Doch es braucht gar keine KI, um massiv unethische Entscheidungen zu fällen. Hier kamen mehrere Faktoren zusammen: Schlechte Planung und Softwarequalität zusammen mit zwei Unternehmen, die vor der Realität die Augen verschließen – statt Probleme einzugestehen und zu lösen, werden sie mit einer erschreckenden Skrupellosigkeit systematisch geleugnet und jegliche Untersuchungen blockiert.

Hinzu kommt Justizversagen: Es gab etliche hundert Fälle in relativ kurzer Zeit, bei denen die falschen Beweise der Post nie angezweifelt wurden. Selbst dann nicht, als die Opfer zunehmend versuchten, auf das Problem aufmerksam zu machen. Für die Betroffenen waren die Konsequenzen verheerend: Über Nacht völlig überschuldet und als Krimineller verunglimpft, ohne etwas falsch gemacht zu haben.

Am bisher nicht absehbaren Ende stehen tausende zerstörte Leben sowie eine immense Summe an Kosten, die der Steuerzahler trägt. Bisher hatte dieser Skandal weder für die britischen Post, noch Fujitsu oder die Justiz ernsthafte Konsequenzen. Niemand wurde zu einer Geld- oder gar Gefängnisstrafe verurteilt.

Weitere Quellen

  1. Leiter einer kleinen Poststelle berichtet 2001 über „Horizon“ („The Guardian“)
  2. Informationsseite der „Justice For Subpostmasters Alliance“ (jfsa.org.uk)
  3. Brief von Richter Peter Fraser (leiter der Sammelklage) an den Direktor der Staatsanwaltschaft 2020 („jfsa.org.uk“)
  4. Bates & Ors v the Post Office Ltd (EWHC 3408), beschreibt detailliert die Fehler von Horizon („judiciary.uk“)
  5. Insider enthüllt: Fujitsu-Chefs ignorierten katastrophalen Zustand von Horizon („computerweekly.com“)
    Fujitsu bosses knew about Post Office Horizon IT flaws, says insider (computerweekly.com)
  6. Fujitsu escaped huge lawsuit because Post Office behaved so badly in Horizon scandal (computerweeky.com)
  7. Second Sight Briefing Report (Part two, jfsa.org.uk)
  8. 2019 erstellte Zusammenfassung der bekannten Softwarefehler („jfsa.org.uk“)
  9. 2019 beschlossene Ausgleichszahlungen („jfsa.org.uk“)
  10. Post Office IT scandal: compensation scheme launched for victims (theguardian.com)
  11. Gericht spricht 39 Opfer wegen korrupter Daten frei („theguardian.com“)
  12. Post Office agrees to pay 550 former subpostmasters £58 MILLION to settle High Court dispute after ‚faulty IT system made some bankrupt and even sent others to prison for fraud‘ (dailymail.co.uk)
  13. Sammelklage 2019 (336 Seiten, „bailii.org“)
  14. Einige Opfer berichten, welche Auswirkungen der Skandal auf ihr Leben hatte (2019)
  15. ‘So much has been taken from us’: former post office operators speak out (theguardian.com)
  16. Post Office IT scandal saw ‘more than 30 staff die without getting justice’ (metro.co.uk)
  17. Horizon IT scandal: Former subpostmistress contemplated suicide after being accused of stealing by Post Office (news.sky.com)
  18. Post Office CEO zur Ablösung von Horizon und Entschädigungszahlungen (2021, „postofficetrial.com“)
  19. Britische Regierung unterstützt bei Entschädigungszahlungen im Horizon-Skandal („news.sky.com“)
  20. Skandal um britische Post British Post Office scandal („abcdef.wiki“)
  21. Post Office IT scandal saw ‘more than 30 staff die without getting justice’ (metro.co.uk)
  22. Wrongly convicted Post Office workers say former bosses should face jail (bmmagazine.co.uk)
  23. Laufende Untersuchung (Ergebnis erwartet für Herbst 2022, gov.uk)
  24. Der Horizon-Skandal: Wie ein fehlerhaftes IT-System hunderte Leben ruinierte („au-ja“)

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