eBay Plus will Amazon Prime Konkurrenz machen

eBay Plus will Amazon Prime Konkurrenz machen

Der Online-Versandriese eBay möchte aufholen: Im Rahmen von eBay Plus sollen Käufer gegen eine Jahresgebühr von 19,90 Euro verschiedene Vorteile erhalten. Darunter beispielsweise der kostenlose Versand aller Plus-Artikel. Alle bis 14 Uhr bestellten Produkte sollen am gleichen Tag verschickt werden. Außerdem ist ein Rückgaberecht von 30 Tagen vorgesehen. Für den Start werden diese Konditionen bei etwa 10 Prozent der Artikel angeboten. Planmäßig soll eBay Plus ab Ende September stufenweise auf eBay Deutschland eingeführt werden. Spätestens im November soll es allen deutschen Nutzern zur Verfügung stehen.

Amazon machts vor

Die Idee ist keineswegs neu, im Gegenteil: Amazon-Kunden dürfte sie sogar sehr bekannt vorkommen. Bereits seit 2007 können Amazon-Kunden für 29€ pro Jahr Prime-Kunden werden. Als solche können viele Artikel versandkostenfrei bestellt werden – und zwar mit promter Lieferung. Wer bis abends ca. 19 Uhr (je nach Artikel auch etwas früher oder später) seine Bestellung abschickt, hält das Produkt bereits am nächsten Tag in den Händen.

Anfang 2014 wurde der von Amazon betriebene Video-on-demand Dienst Lovefilm mit Amazon Prime verschmolzen. Seit dem erhalten Prime-Mitglieder nicht nur die eben erwähnten Versandvorteile. Sie können darüber hinaus etliche Filme und Serien streamen – unter letzteren sogar exklusiv von Amazon produzierte Titel wie etwa Bosch. Allerdings hat sich die Jahresgebühr dadurch auf um 20 Euro auf auf 49 Euro erhöht.

Trotzdem ist das Programm ein Erfolg: Alleine 2013 generierte Amazon rund 1/3 seiner wiederkehrenden Gewinne durch Prime-Kunden.

eBay zieht nun nach

Auch eBay möchte nun wohl ein Stück vom Kuchen abhaben. Verständlich, denn schließlich bindet Amazon durch sein Prime-Programm die Kunden deutlich enger an die eigene Plattform. Die Kunden überlegen sich dann zweimal, ob sie woanders bestellen – und dafür meist extra Versandkosten bezahlen müssen.

Für eBay gestaltet sich dies jedoch schwieriger: Schließlich hat das Unternehmen keine eigenen Versandzentren wie die Konkurrenz. Das Unternehmen ist auf seine Händler angewiesen und versucht ihnen daher das Programm schmackhaft zu machen. Etwa mit Rabatten und bevorzugter Platzierung in den Suchergebnissen.

Ob es sich für die Kunden letztendlich lohnen wird, bleibt dennoch fraglich: Kostenloser Versand ist auf eBay bereits Gang und Gebe. Das separate ausweisen der Versandkosten macht seit einigen Monaten auch keinen Sinn mehr, da eBay mittlerweile auch darauf seine Verkaufsprovision erhebt. Und auch hinsichtlich der Lieferzeit wird eBay mangels eigenen Versandzentren nicht übermäßig viel optimieren können.

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