Der Raspberry Pi 5 ist da: Packen wir ihn aus!

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Der Raspberry Pi 5 ist da: Packen wir ihn aus!

Der 23.10.2023 ist das offizielle Startdatum für den Verkauf des neuen Raspberry Pi 5, wie meine Leser/Zuschauer bereits seit längerem wissen. Schneller als erwartet wurde damals bekannt, dass der Nachfolger für den Raspberry Pi 4 doch noch im Jahre 2023 erscheint. Nun ist es soweit: In diesem Beitrag schauen wir uns den neuen Einplatinencomputer erstmals in Echt an!

Die Verpackung ist weiterhin unauffällig, was sich verändert hat sieht man erst auf den zweiten Blick: Der als Kontur abgebildete Pi ist nun komplett auf dem Deckel zu sehen und ragt nicht mehr über den Falz nach vorne. Außerdem befindet sich die Größe des Arbeitsspeichers oben statt unten. Das Logo hat einen weißen Rahmen bekommen und sticht dadurch stärker hervor, als auf der Packung des Vorgängers. Auch an den Seiten und der Rückseite sind leichte Veränderungen sichtbar, sie wirken wie ein Feinschliff im Design. Dieser Eindruck bestätigt sich beim Auspacken: Wie auf den Bildern der Vorstellung zu sehen, bleibt auch der Raspberry Pi 5 dem bewährten Aufbau großteils treu und kümmert sich äußerlich um Detailverbesserungen, wie es auf der Webseite versprochen wurde.

Während die Schachtel des Raspberry Pi 5 gleich groß geblieben ist, hat sich die des offiziellen Netzteils vergrößert: Wie in der Vorankündigung bereits erwähnt, wird eine stärkere Spannungsquelle benötigt. Genügten beim Raspberry Pi 4 noch 3.0A, brauchen wir für den Raspberry Pi 5 am besten 5.0A. Zwingend vorausgesetzt wird es nicht, man kann Netzteile des Vorgängers verwenden. Allerdings drosselt das die maximal verfügbare Stromstärke der USB 3.0 Anschlüsse. Je nach Einsatzzweck kann das unproblematisch sein, man sollte es jedoch im Hinterkopf behalten – eine zu schwache Stromversorgung gehört zu einer der häufigsten Fehlerquellen. Mit dem offiziellen Netzteil soll dies ausgeschlossen sein, daher ist es für die maximalen 5A ausgelegt und dadurch etwas größer geworden. Folgendes Bild zeigt links das neue Raspberry Pi 5 Netzteil in weiß und zum Vergleich rechts daneben vom Vorgänger

Kürzlich ist das passende Betriebssystem erschienen: Raspberry Pi OS 12 aka Bookworm, welches auf Debian 12 Bookworm basiert. Als Erstes unterstützt es den neuen Raspberry Pi 5 offiziell, kann jedoch auch auf dem Vorgänger genutzt werden. Nur umgekehrt wird es nicht unterstützt, d.H. die Vorgängerversion Raspberry Pi OS 11 auf dem neuen Raspberry Pi 5. Ein eigener, ausführlicher Beitrag dazu ist bereits in Arbeit und wird demnächst erscheinen.

Installation des Betriebssystems

Die Installation ist einfach, wie man es vom Raspberry Pi 4 her kennt: Das gewünschte Betriebssystemabbild entweder selbst herunterladen und auf die Speicherkarte schreiben – hierfür gibt es verschiedenste Werkzeuge für GNU/Linux, Windows und MacOS, von Konsolenprogramme bis hin zu grafischen Oberflächen. Oder beides bequem vom Raspberry Pi Imager durchführen lassen. Er hat ebenfalls eine Aktualisierung auf Version 1.8.1 mit verschiedenen Verbesserungen erhalten.

Was ist mit der Netzwerk-Installation passiert?

Seit über 1,5 Jahren gibt es als neue Alternative die Netzwerk-Installation, bei der man den Raspberry Pi Imager direkt auf dem Raspberry Pi starten kann. Netzwerk- und Internetzugang vorausgesetzt, lädt dieser das gewünschte Betriebssystemabbild herunter, entpackt und überspielt es auf die Speicherkarte. Anfänglich eine Beta-Funktion ist sie seit Ende April 2022 in der stabilen Version enthalten. So kann sich der Pi selbst installieren, was absolut im Sinne der Gründungsidee ist. Allerdings wurden viele Pis noch mit einer älteren Version des Bootloaders ausgeliefert. In diesem Fall ist er nicht standardmäßig aktiv. Um die Netzwerk-Installation nutzen zu können, musste man ihn daher zuvor händisch aktualisieren.

Der Raspberry Pi 5 ist nicht mit den Bootloadern des Vorgängers kompatibel, es wurde daher ein eigener veröffentlicht. Dieser unterstützt die Netzwerk-Installation bislang noch nicht. Sie bleibt vorerst dem Raspberry Pi 4 vorbehalten – auf den Nachfolgern ist zwingend ein zweiter PC/Laptop mit Speicherkartenleser notwendig. Es wird vermutlich mit einer späteren Aktualisierung noch nachgereicht, bisher gibt es keine Informationen dazu. Startet man den RPI 5 mit leerer Speicherkarte, findet er kein Medium, von dem er starten kann – wie man es vom Vorgänger kennt, wenn noch der ältere Bootloader ohne Netzwerk-Installation installiert ist.

Zubehör

Auch anderes bestehendes Zubehör wie z.B. (offizielle) Mäuse und Tastaturen können natürlich weiterhin genutzt werden. Bei den Gehäusen ist das nicht möglich, da die USB- und Ethernet-Buchsen vertauscht wurden. Neu ist der Kühlkörper mit eingebautem Lüfter, den es bislang nur von Drittanbietern gab. Weiteres wird folgen, ein M2- und neuer PoE-Hat sind bereits für 2024 angekündigt.

Fazit

Die Verbesserungen des Raspberry Pi 5 liegen äußerlich eher im Detail. Das ist ganz und gar nicht negativ gemeint: Warum soll man auch ein bewährtes Design über den Haufen werfen? Gehäuse lassen sich zwar nicht weiter verwenden, doch das Zubehör auf technischer Ebene durch die GPIO-Leiste grundsätzlich sehr wohl. Interessant werden die folgenden tiefer gehenden Blicke auf die Plattform. Hier gibt es einiges Neues: Alleine der Raspberry Pi 5 bietet sich für eine ganze Reihe an verschiedenen Beiträgen an. Beispielsweise lässt sich die Desktop-Nutzung mit dem deutlich stärkeren Prozessor neu bewerten, der sicherlich auch an anderer Stelle neues Potenzial bietet. Darüber hinaus haben wir außerdem ein neues Raspberry Pi OS sowie einen aktualisierten Raspberry Pi Imager.

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