Kommt 2023 der Raspberry Pi 5? Offizielle Infos vom Pi-Gründer, wann wir mit einem Nachfolger des Raspberry Pi 4 rechnen können

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Kommt 2023 der Raspberry Pi 5? Offizielle Infos vom Pi-Gründer, wann wir mit einem Nachfolger des Raspberry Pi 4 rechnen können

Raspberry Pi 4 ist zum Erstellungszeitpunkt dieses Beitrags etwa 3,5 Jahre alt – das ist für die bisherigen Modelle des beliebten Einplatinencomputers vergleichsweise lang. Es gibt daher schon seit einigen Monaten Spekulationen darüber, wie lange es noch bis zum Erscheinen des Nachfolgers dauern wird. Kürzlich hat sich der Raspberry Pi Erfinder und Leiter der dazugehörigen Stiftung offiziell geäußert, wie seine Pläne für den Raspberr y Pi 5 aussehen. Damit wird es Zeit für einen Beitrag: Bislang habe ich das Thema bewusst gemieden, weil es eben nur Mutmaßungen waren. Jeder hatte seine eigenen Ideen, was sein könnte und was auch nicht – das bringt am Ende wenig, deswegen werfen wir in diesem Artikel einen Blick auf die neuen offiziellen Aussagen.

Wann kommt der Raspberry Pi 5?

Der Raspberry Pi Gründer Eben Upton erklärte in einem Interview mit Christopher Barnatt vom Englischsprachigen YouTube-Kanal ExplainingComputers die schwierige Lieferlage und mit welchen Erwartungen er aus 2022 in das neue Jahr geht. In dieser Hinsicht gibt es positive Nachrichten, zu denen ich bereits im Dezember 2022 einen eigenen Beitrag erstellt habe. Wer allerdings gehofft hat, dass 2023 auch der Nachfolger Raspberry Pi 5 erscheint, wird enttäuscht sein: Genau das hat Upton verneint und verweise auf die Auswirkungen der Pandemie.

Unter normalen Umständen wäre dies realistisch gewesen – beim Raspberry Pi 3 war nach drei Jahren die verbesserte „Plus“ Variante verfügbar. Aufgrund der jüngsten Krisen war man allerdings sehr ausgelastet damit, an der Lieferfähigkeit der bestehenden Modelle zu arbeiten, statt neue Hardware zu entwickeln. Diese bestehen bis heute. Ein neuer Pi könnte diese Probleme zusätzlich verschärfen. Die Raspberry Pi Organisation möchte sich 2023 daher zunächst darauf konzentrieren, die bisherigen Raspberry Pis in größeren Stückzahlen zu produzieren, damit die Nachfrage wieder befriedigt werden kann.

Geplant ist, danach ab dem zweiten Halbjahr 2023 mit der Entwicklung eines neuen Raspberry Pis zu beginnen. Dieser könnte dann frühestens 2024 vorgestellt werden.

Wie wird der Raspberry Pi 5 ausgestattet sein?

Die Einen möchten mehr Leistung bzw. Speicher, damit der Pi für weitere Szenarien im Desktop- und Server-Umfeld genutzt werden kann. Auch Rufe nach einem Schacht für SSD statt der Micro-SD Karte werden laut. Doch andere wollen genau das Gegenteil: Sie finden ihn bereits jetzt überdimensioniert und fordern den Weg zurück zu einem sparsamen Einplatinencomputer, der eher für Elektronik-Bastelleien optimiert ist – bestenfalls als Micro-Server. Diese Grundsatzdiskussion gibt es schon länger. Eben Upton hat sich noch nicht festgelegt, in welche Richtung der Raspberry Pi 5 gehen wird.

Einen Prozessor auf Basis des RISC-V (risk-five gesprochen) Befehlssatzes wird es aber wohl nicht werden: Der Raspberry Pi Gründer äußert sich kritisch und sieht derzeit mehr Vorteile im Ökosystem von ARM. Dennoch sind ihm die Probleme bewusst, die ARMs proprietäre sowie kommerzielle Technologie mit sich bringt. Zuletzt hatte der Grafikkartenhersteller Nvidia versucht, ARM zu kaufen. Zwar konnte der Plan nicht umgesetzt werden. Doch für Upton ist klar, dass Nvidia die Übernahme zu eigenen Zwecken nutzen und sich damit die ARM-Plattform erheblich verändert hätte.

Auch wenn der geplante Kauf nicht umgesetzt wird, bahnt sich mit ARM neuer Ärger an: Lizenzen für die Chips sollen durch ein neues Preismodell ab 2025 teurer werden. Außerdem möchte der Hersteller die Vielfalt durch ein Kopplungsverbot mit Funktionsblöcken anderer Zulieferer einschränken. Qualcomm, einer der Lizenznehmer, betrachtet die neuen Regelungen als illegal und wirft ARM zweifelhafte Methoden vor.

Mit RISC-V würde es solche Überraschungen nicht geben: Es handelt sich um offene Hardware, die sowohl gemeinnützig als auch kommerziell kostenfrei genutzt werden kann. Wenngleich dies freilich nur die Grundlage für einen quelloffenen Prozessor darstellt, passt dies besser zur Philosophie und Zielgruppe des Raspberry Pi. RISC-V möchte den mittlerweile komplex gewordenen Befehlssatz vereinfachen und dadurch sowohl die Leistung als auch den Energieverbrauch reduzieren. Außerdem legt er Wert auf Offenheit, Sicherheit und Anpassbarkeit. Möglicherweise wird diese Entscheidung im Zuge der Entwicklungen von ARMs Lizenzmodell noch mal überdacht.

Weiterführende Informationen

https://www.pcguide.com/raspberry-pi/raspberry-pi-5-expected-release-date-rumored-specs-price/
https://www.heise.de/news/Bestaetigt-Nvidia-blaest-ARM-Uebernahme-mit-Milliardenverlust-ab-6355481.html
https://www.heise.de/news/Qualcomm-CPU-Schmiede-ARM-aendert-Geschaeftsmodell-fuer-hoehere-Einnahmen-7323782.html
https://www.heise.de/news/Raspi-Gruender-Kein-Raspberry-Pi-5-im-Jahr-2023-7433114.html
https://www.datacenter-insider.de/was-ist-risc-v-a-974579/
https://www.elektroniknet.de/halbleiter/prozessoren/fuer-wen-risc-v-eine-alternative-ist.179254.html

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