Ordner, Zwischenablage & USB-Geräte teilen: VirtualBox Gasterweiterung installieren (Ubuntu Gast auf Windows Host, Text + Video)

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Ordner, Zwischenablage & USB-Geräte teilen: VirtualBox Gasterweiterung installieren (Ubuntu Gast auf Windows Host, Text + Video)

VirtualBox ist eine freie, quelloffene Virtualisierungssoftware, die stabil läuft und viele Funktionen bietet. Sie ist zudem plattformübergreifend verfügbar und damit ideal zur Virtualisierung auf Workstations – egal ob Linux-VMs unter Windows, Windows-VMs unter Linux oder sogar zur Installation beider Betriebssysteme auf einem Mac. Bei mir hat VirtualBox daher seit Jahren proprietäre Produkte wie VMWare Workstation abgelöst.

Unerlässlich ist dabei die Installation der Gasterweiterung: Sie ist Voraussetzung für einige Funktionalitäten – darunter etwa die Freigabe von Ordnern des Host-Systemes, das gemeinsame Nutzen der Zwischenablage, höhere bzw. dynamische Bildschirmauflösungen oder um USB-Geräte an eine VM weiterzureichen. Auch die AES-Festplattenverschlüsselung, PXE-Boot, das Durchreichen von Webcams und VRDP werden darüber realisiert.

Das Extension Pack

Für folgende Funktionen benötigt ihr zusätzlich das Extension Pack: USB-Geräte/Webcams an die VM weiterreichen, VRDP, Intel PXE-Boot, AES-Festplattenverschlüsselung und Cloud-Integration. Das Extension Pack enthält die notwendigen Funktionen auf Seiten des Hosts. Ihr müsst es also nur auf dem Hostsystem installieren, nicht in den VMs. Wenn ihr die obigen Funktionen nicht benötigt, kann dieser Schritt übersprungen werden. Gerade auf grafischen Systemen empfiehlt es sich meiner Meinung nach. Wichtig: Die Version des Extension Pack muss mit der von VirtualBox übereinstimmen! Die vbox-extpack-Datei einfach mit VirtualBox öffnen und den Anweisungen folgen – hier bei mir ist sie bereits installiert.

Installation der Gast-Erweiterung

Die Gast-Erweiterung muss innerhalb einer jeden VM installiert werden. In diesem Beispiel haben wir eine Xubuntu 20 VM auf einem Windows-Host. Es empfiehlt sich, zunächst alle Paketquellen und Pakete in der VM zu aktualisieren:

sudo apt-get update && sudo apt-get upgrade

Wenn ihr im Menü Geräte auf Gasterweiterung einlegen klickt, wird ein virtuelles CD-Laufwerk im Gastsystem gemountet. Es enthält die Installationsdateien. Zuvor müssen wir die notwendigen Abhängigkeiten installieren. Dazu ein Terminal öffnen und folgendes eingeben:

sudo apt-get install -y gcc make perl

Diese Pakete werden zum kompilieren der Kernelmodule benötigt, welche die Gasterweiterung zur Bereitstellung einiger Funktionalitäten benötigt.

Nach Abschluss der Abhängigkeiten können wir die Installation der Gasterweiterung starten. Einige Linux-Distributionen wie z.B. Ubuntu mounten dies automatisch und zeigen eine Verknüpfung auf dem Desktop an. Zur Installation wird der Pfad in einem Terminal geöffnet. Bei Xfce geht dies besonders komfortabel mit einem Rechtsklick. Darin führen wir die Datei VBoxLinuxAdditions.run mit root-Rechten aus:

sudo ./VBoxLinuxAdditions.run

Die Installation kann etwas Dauern, da wie bereits erwähnt Kernelmodule kompiliert werden müssen. Nach Abschluss schließt ihr das Fenster und startet die VM neu. Nun sind die entsprechenden Funktionen verfügbar. Der Eintrag Automatische Anpassung der Gastanzeige im Menü Anzeige ist beispielsweise nicht mehr ausgegraut. Anfangs muss der Haken einmal entfernt und wieder gesetzt werden. Man kann dann das Fenster nun beliebig vergrößern oder verkleinern, und es passt sich entsprechend an – ohne, dass Scrollbalken sichtbar werden.

Hinweis für freigegebene Ordner

Möchtet ihr Ordner vom Hostsystem mit der VM teilen, ist es notwendig, dass der Benutzer in euerer VM Mitglied der Gruppe X ist. Dies kann beispielsweise mit usermod durchgeführt werden. Die Variable $USER enthält den aktuell angemeldeten Benutzername, natürlich kann hier alternativ jeder existierende Benutzer angegeben werden.

sudo usermod -aG vboxsf $USER

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