Pi-Apps: Ein AppStore für den Raspberry Pi? Discord, Telegram und andere Anwendungen installieren

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Pi-Apps: Ein AppStore für den Raspberry Pi? Discord, Telegram und andere Anwendungen installieren

Die Paketverwaltung ist eine große Stärke von Linux-Distributionen. APT ist hauptsächlich für die Bedienung per Konsole ausgelegt. Zwar gibt es unter Raspberry Pi OS mit Add/Remove Software eine grafische Oberfläche, womit man per Mausklick Software installieren kann. Allerdings ist diese nicht zu 100% ausgereift und macht beispielsweise Probleme, wenn über eine RDP-Sitzung auf den Pi zugegriffen wird. APT hatte ich auf dem Pi bereits vorgestellt, sowohl grafisch als auch auf der Kommandozeile.

Darüber hinaus gibt es eine Programme, die in der Paketverwaltung entweder nur in einer alten Version oder überhaupt nicht verfügbar sind.

Pi-Apps möchte dies ändern: Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, einen App-Store für den Raspberry Pi bereitzustellen. Per Mausklick sollen Nutzer verschiedene Programme installieren können. Wir schauen uns heute Pi-Apps sowie dessen Installation an.

So installierst du Pi-Apps auf deinem Raspberry Pi

Offiziell unterstützt werden Raspberry Pi OS, TwisterOS und AmogOS. Andere auf Debian basierte Betriebssysteme können ebenfalls funktionieren, jedoch ungetestet. Zur Installation steht ein Skript bereit. Wie immer würde ich dies aus Sicherheitsgründen nicht direkt ausführen, sondern zuerst einen Blick darauf werden und danach starten.

wget https://raw.githubusercontent.com/Botspot/pi-apps/master/install -O install.sh
bash install.sh

Anschließend finden wir Pi-Apps über das Anwendungsmenü im Bereich Accessoirs:

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Pi-Apps: Ein AppStore für den Raspberry Pi? Discord, Telegram und andere Anwendungen installieren

Die Paketverwaltung ist eine große Stärke von Linux-Distributionen. APT ist hauptsächlich für die Bedienung per Konsole ausgelegt. Zwar gibt es unter Raspberry Pi OS mit Add/Remove Software eine grafische Oberfläche, womit man per Mausklick Software installieren kann. Allerdings ist diese nicht zu 100% ausgereift und macht beispielsweise Probleme, wenn über eine RDP-Sitzung auf den Pi zugegriffen wird. APT hatte ich auf dem Pi bereits vorgestellt, sowohl grafisch als auch auf der Kommandozeile.

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist grafik-16.png

Pi-Apps angetestet

Anschließend öffnet sich ein kleines Fenster, dass verschiedene Kategorien aufzeigt. Sie lassen sich durch einen Doppelklick öffnen und enthalten teils Unterkategorien, etwa Browsers in der Internet-Kategorie.

Dort befinden sich beispielsweise verschiedene Browser, darunter auch die Rapid Release Version von Firefox. In den APT Paketquellen des Raspberry Pi OS befindet sich nämlich nur die ESR-Version. Sie ist für Unternehmen gedacht und wird zwar mit Sicherheitsaktualisierungen versorgt, aber erhält neue Funktionen erst später. Mit Rapid Release bekommt ihr dagegen die aktuellste Stabile Version. Dies kann etwa helfen, wenn es auf einzelnen Internetseiten Probleme gibt. Die händische Installation kann man sich mit Pi-Apps sparen.

Die Anwendungen stammen aus zahlreichen Quellen: Wenn verfügbar, kommen APT-Pakete zum Einsatz. Beispielsweise beim Audioprogram Audacity. Teils werden Pakete vom Hersteller geladen, etwa das Deb-Paket für die GitHub-Cli. Oder das Release-Archiv von PowerShell. Falls nötig, werden Abhängigkeiten installiert: Wer den Zoom-Client installiert, der bekommt dadurch auch den Box64 Emulator. Für manche Pakete fügt Pi-Apps aber auch Drittanbieter-Paketquellen hinzu, wie beim Firefox Rapid Release Paket. In diesem Falle sind es die Ubuntu-Paketquellen.

Eine gewisse Ähnlichkeit zu Debian besteht, aber dennoch kann es zu Problemen kommen. Generell empfiehlt es sich, die Quelle vor der Installation anzuschauen und nur fortzufahren, wenn man dieser vertraut. Da Pi-Apps Open Source ist, kann man im „apps“ Ordner des Repositories auf GitHub alle Anwendungen mit den Installationsbefehlen einsehen. Für jedes Programm gibt es einen Unterordner mit einem Skript namens install-32 bzw für 64-Bit Versionen install-64.

Bedienung von Pi-Apps

Die Kategorien helfen, um bestimmte Programm einfacher zu finden. Alternativ ist eine Suchfunktion vorhanden. Auch die Übersicht der Programme, die man per „Pi-Apps“ installiert hat ist sinnvoll, wenn man z.B. ein Programm später wieder entfernen möchte.

Klickt man die unteren Knöpfe (z.B. zum Installieren) an, ohne ein entsprechendes Programm ausgewählt zu haben, erhält man eine etwas ironische Fehlermeldung, womit der Fehler aber sofort klar wird:

Es gibt aber auch ein paar Dinge, die ich von der Benutzbarkeit nicht optimal finde: Das Fenster hat immer die gleiche Größe. Selbst wenn man die Liste aller Apps aufruft, nutzt es nur einen Bruchteil des Platzes aus. Man kann es zwar von Hand vergrößern. Doch dies wird nicht gespeichert. Wird nächste Mal mit z.B. Zurück oder das Abrufen des Info-Dialoges navigiert, hat es wieder die gleiche kleine Größe – ein Geduldsspiel, wenn man sich umschauen möchte.

Für jeden Klick wird zudem ein eigenes Dialogfenster geöffnet und das vorherige geschlossen. So entsteht ein „aufblitzen“ und eine kurze Verzögerung. Vor allem wenn man ein paar Kategorien durchklickt, wirkt es auf mich nicht besonders angenehm. Besser wäre, die Listeninhalte in einem Fenster zu aktualisieren.

Ich frage mich zudem, wieso man überhaupt so viele Fenster benötigt. Die Beschreibung könnte man problemlos neben der Liste anzeigen, sodass alles im gleichen Fenster dargestellt wird.

Fazit

Die Idee ist gut, an der Umsetzung gibt es noch Verbesserungspotenzial – so lässt sich mein erster Eindruck in einem Satz zusammenfassen. Vor allem die Bedienung wirkt etwas sperrig. Einige nützliche Anwendungen sind dabei. Manche wie z.B. Discord sind nur Verknüpfungen auf die Web-Version – wobei das ja auch schon helfen kann, gerade für nicht so versierte Benutzer.

Etwas kritisch sehe ich den Einsatz vieler verschiedener Quellen für die Programme. Wer diese nicht vorher prüft, leistet mehreren Quellen teils einiges an Vertrauen im Vorschuss. Hier wäre zumindest ein Hinweis in der Beschreibung sinnvoll, dass beispielsweise für Firefox Rapid Release die Ubuntu-Paketquellen hinzugefügt werden.

Für Einsteiger kann es dennoch hilfreich sein, um Software installieren und nutzen zu können, bevor man ein tieferes Verständnis vom System hat. Da Pi-Apps quelloffen ist, kann jeder Entwickler der möchte helfen, das Projekt zu verbessern.

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