Windows 10 Upgrade: Ein Praxistest

Windows 10 Upgrade: Ein Praxistest

Die endgültige Version von Windows 10 ist fertig und wird bereits seit Mittwoch verteilt – Erstmals in der Geschichte kostenfrei für Nutzer der zwei Vorversionen Windows 7 und 8, wie von Microsoft versprochen. Bereits seit mehreren Windows-Versionen verfolge ich deren Entwicklung und installiere die neuste Version kurz nach Erscheinen auf einem Testgerät – So auch mit Windows 10. In diesem Fall handelt es sich um ein ca. 5 Jahre alten Laptop mit Intel i5 2430M Prozessor, 8 GB DDR3-Arbeitsspeicher sowie einer 120 GB Crucial M4 SSD.

Das Upgrade lässt auf sich warten

Am Mittwoch habe ich also auf die angekündigte Upgrade-Benachrichtigung gewartet – Vergeblich. Aber das war keine Überraschung: Schließlich hat Microsoft angekündigt, das Upgrade in mehreren Wellen ausliefern. Aus technischer Sicht ist dies völlig sinnvoll und verständlich, um Überlastung zu vermeiden.

Als selbst am Donnerstag Abend noch immer kein Upgrade in Sicht war, beschloss ich selbst Hand anzulegen: Mehrmals nach Updates suchen und das Upgrade mittels

wuauclt.exe /updatenow

erzwingen blieb ebenso erfolglos wie den lokalen Cache im Ordner C:\Windows\SoftwareDistribution\Download davor zu entfernen. Also versuchte ich es mit dem Microsoft Media Creation Tool für Windows 10 – Damit lässt sich ein Installationsmedium im ISO-Format aus jeder laufenden Windows-Installation heraus erstellen. Offensichtlich war ich nicht der Einzige mit dieser Idee, denn die Downloadgeschwindigkeit versetzte mich gefühlte 10 Jahre zurück. Ich weiß nicht, wann ich zuletzt so lange auf den Download einer knapp 19 MB großen Datei gewartet habe.

Nach dem Download gab es jedoch eine positive Nachricht – Microsoft hat sinnvollerweise in das Media Creation Tool direkt eine Upgrade-Möglichkeit integriert:

Der anschließende Download von dem Microsoft nicht verraten wollte wie groß dieser ist dauerte gut eine Stunde. Anschließend erhielt ich eine extrem spärliche Fehlermeldung, dass ein Problem aufgetreten wäre – Mir ist bis heute schleierhaft, wie man solche unbrauchbaren Fehlermeldungen entwerfen kann. Da es bereits spät war, gab ich es für heute frustriert auf.

Heute, also am Freitag, wagte ich einen neuen Versuch: Windows Update zeigte kein Upgrade an. Aber der anschließende Aufruf von wuauclt.exe /updatenow zeigte diesmal Wirkung: Das 2.732 MB große Upgrade wurde endlich heruntergeladen. Allerdings wieder mit Schneckengeschwindigkeiten von um die 10 Mbit pro Sekunde, sodass der Download knapp zwei Stunden dauerte. Dann war Windows 10 zur Installation bereit:

Der Upgradeprozess

Nach dem Bestätigen der Lizenz muss das Upgrade lediglich mit einem weiteren Mausklick gestartet werden. Windows wird danach heruntergefahren und beginnt mit der Installation. Keine 6 Minuten später startet der Laptop neu, ein schwarz-weißer Bildschirm in etwas suboptimaler Auflösung informiert über den prozentualen Fortschritt. Wie bei einer regulären Windows-Installation muss der Anwender keine Eingaben tätigen und kann daher während des Prozesses anderen Tätigkeiten nachgehen.

Nach einer Stunde folgte ein weiterer Neustart und Windows 10 war bereit zur Nutzung. Positiv überrascht hat, dass keine Treiber fehlen und sämtliche Geräte zu funktionieren scheinen – Einzig die Auflösung ist mit 1024 x 760 etwas unglücklich gewählt, dieses Problem lässt sich aber mit wenigen Mausklicks beheben. Überraschenderweise funktionieren alle Geräte ohne manuelles eingreifen reibungslos.

Das neue Startmenü wirkt wie eine überarbeitete Version des altbekannten Windows-7 Startmenüs auf dem Niveau der heutigen Zeit. Auch Cortan, die neue Sprachsteuerung, überzeugt in ersten Tests. Zwar funktioniert die Spracherkennung noch nicht 100%tig genau, aber ist dennoch brauchbar. Hier dürfte Microsoft mit zukünftigen Updates sicher noch nachbessern.

Fazit

Dass nicht jeder Windows 10 am 29. Juli mit einem Klick installieren kann, war absehbar. Zumal Microsoft noch nie zuvor ein komplettes Betriebssystem auf diesem Weg verteilt hat und daher wohl auch ein Stück weit die Erfahrung fehlt. Hat man das Upgrade früher oder später geschafft, ist der erste Eindruck von Windows 10 recht positiv. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass es sich für viele Nutzer um ein völlig kostenfreies Upgrade handelt. Um ein endgültiges Fazit zu Microsofts neuem Betriebssystem ziehen zu können, reicht ein erster Einblick natürlich nicht aus.

Wer derzeit noch unentschlossen ist, sollte mit dem Upgrade lieber noch ein paar Wochen warten – Insbesondere auf Produktivsystemen. Ein Fehler ist dieses Vorgehen für Anwender sicher nicht: Microsoft hat bereits in der Vergangenheit angekündigt, dass Nutzer 1 Jahr lang kostenfrei auf Windows 10 upgraden können.

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