Installation von unerwünschte Zusatzsoftware mit Unchecky verhindern

Installation von unerwünschte Zusatzsoftware mit Unchecky verhindern

Wer kennt das nicht: Man installiert ein vermeintlich harmloses Programm wie etwa Java, und wird anschließend mit einer eher weniger nützlichen Toolbar im Browser beglückt. Oder statt der gewohnten Startseite ist auf einmal eine andere zu sehen, deren Inhalt nicht selten vor lauter Werbebannern kaum erkennbar ist. Im schlimmsten Fall machen sich bislang unbekannte Programme auf dem PC bemerkbar, die furchtbare Probleme erkannt haben – deren Behebung natürlich Geld kostet. Die Diagnose solcher Symptome ist eindeutig: Man ist das Opfer von unerwünschter Zusatz-Software wie beispielsweise Adware geworden.

Leider enthalten immer mehr Installationsroutinen solche Programme. Sie werden zusammen mit dem ursprünglich gewünschten Programm (z.B. Java) installiert. Die Entwickler des heruntergeladenen Programmes erhalten dafür von den Vertreibern der Zusatz-Programme Geld. In der Regel kann man diese Zusatz-Programme im Verlauf der Installation abwählen. Doch fast immer sind diese standardmäßig aktiv. Außerdem werden immer ausgeklügeltere Tricks eingesetzt, um diese Auswahl vor dem Nutzer möglichst gut zu verstecken.

Dabei ist die Installation von Toolbars & co. nicht empfehlenswert: Die harmlosen Varianten haben zumindest einen Nerv-Faktor, da Einstellungen des Benutzers wie etwa die Browser-Startseite ungewollt geändert werden. In der Regel handelt es sich auch nicht gerade um die seriöseste Software, sodass diese durchaus auch ein Sicherheitsrisiko darstellen können. Die Entwickler dieser Programme zahlen sicher nicht für diese Zwangsinstallationen, weil ihre Software aufgrund ihrer Qualität zahlreiche Nutzer hat.

Wie verhindert man die Installation solcher Zusatzsoftware?

Am besten in dem man den Installationsprozess aufmerksam verfolgt und möglichst immer den Erweiterten/Benutzerdefinierter Modus oder ähnlich wählt, sofern dieser Angeboten wird. Meist erscheint die Vorauswahl in der man diese Zusatzkomponenten abwählen kann nämlich nur dort. Fährt man mit dem Einfachen- oder Standardmodus fort, wird die Zusatzsoftware automatisch installiert – ohne jegliche Abwählmöglichkeit. Dies ist aber nur ein Erfahrungswert, da jede Installationsroutine anders ist.

Doch selbst erfahrene Anwender die über diese Probleme informiert sind werden sich bereits dabei ertappt haben, eine Installation routinemäßig durchgeklickt zu haben. Besonders trickreich wird dies bei Programmen, die man bereits länger als Adware-Frei kennt: Plötzlich kommt dessen Installer mit Toolbars und anderem digitalen Abfall daher – da man die Software routiniert zum gefühlten tausendsten Mal installiert, klickt man die Installationsprozedur blind durch und hat anschließend unerwünschte Tools auf dem Rechner.

Unchecky hilft

Auch die Entwickler von Unchecky waren von diesem Umstand genervt – und zwar so sehr, dass sie sich dazu entschieden haben eine Software gegen diese zunehmende PC-Zumüllung zu entwickeln. Das Tool Unchecky läuft im Hintergrund und überprüft die Installationsroutinen von neuer Software auf mögliche Zusatzkomponenten, die installiert werden sollen. Es bietet sich daher insbesondere als Schutz für weniger versierte Nutzer an. Erfahrene Anwender profitieren ebenfalls von diesem Tool, da auch sie nicht alle Installations-Routinen kennen bzw. das entfernen der Zusatz-Software schlicht und einfach vergessen, z.B. in der Hektik.

Die Installation von Unchecky ist selbsterklärend: Nach dem Öffnen des Installers stößt man die Installation durch den Button Installieren an. Nun folgt möglicherweise eine Abfrage der Benutzerkontensteuerung, die mit Ja bestätigt wird. Nur wenige Sekunden später sollte das Tool den korrekten Start des Dienstes bestätigen:

Unchecky läuft nun im Hintergrund, und prüft vom Benutzer gestartete Installations-Routinen auf unerwünschte Zusatz-Software. Recht einfach lässt sich dies testen, wenn man Java herunterlädt und die Installation startet: Unser Hilfsprogramm hat erkannt, dass Java die Standard-Suchmaschine in allen installierten Browsern auf Yahoo ändern möchte – Der Haken ist standardmäßig automatisch aktiv. Damit dies nicht geschieht, müsste der Nutzer den Haken von Hand entfernen. Dies wurde von Unchecky übernommen. Gleichzeitig benachrichtigt es über die Änderung mit einer Sprechblase rechts unten.

Hat man das Programm einige Wochen oder Monate im Einsatz, ist die integrierte Statistik-Funktion eine nette Möglichkeit um zu sehen, vor welchem Software-Müll einen Unchecky geschützt hat. Dazu klickt man doppelt auf das gelbe Icon rechts unten neben der Uhr:

Vorsicht bleibt trotzdem Geboten

So nützlich Unchecky auch ist, aber ähnlich wie bei Virenscannern sollte man sich dennoch nicht alleine auf derartige Tools verlassen. Denn auch Unchecky wird nicht alle Zusatz-Software erkennen, obwohl das Programm sich mittlerweile sehr gut schlägt: Auch der automatische Download des McAfee-Scanners wird verhindert, wenn man den Flash-Player von Adobe herunterladen oder aktualisieren möchte. Selbst wenn ein unerfahrener Nutzer den Haken wieder setzen sollte, warnt ihn das Tool vor der Installation unerwünschter Zusatzsoftware:

Erfahrungsgemäß werden die Methoden zur Verbreitung solcher Huckepack-Software jedoch wohl mit zunehmender Zeit perfider werden. Vor allem wenn Tools wie Unchecky populärer werden. Ein ähnliches Katz-Maus-Spiel haben wir ja bereits seit einigen Jahren mit Werbeblockern wie AdBlock Plus.

Es empfiehlt sich daher, Installations-Routinen nicht einfach nur mit Weiter durchzuklicken. Stattdessen sollte man die Dialoge genau lesen, und immer den Erweiterten Modus wählen, sofern verfügbar. Mittlerweile werden die Checkboxen für zusätzliche Programme nämlich im normalen Modus gar nicht mehr angezeigt.

One thought on “Installation von unerwünschte Zusatzsoftware mit Unchecky verhindern

  1. Maced

    Ja das Problem ist mir auch schon länger bekannt. Hatte schon oft das Vergnügen da ich in meinem Bekanntenkreis die PC repariere. Finde das Programm praktisch da es viele nicht erfahrene Nutzer gibt denen die Gefahr die davon ausgehen kann gar nicht bewusst ist.

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