Jahreswechsel sind eine Gelegenheit, sich Gedanken zu machen, wie es weiter gehen soll. Ich habe zwar keinen konkreten Plan für das gesamte kommende Jahr gemacht. Das halte ich ohnehin für wenig sinnvoll, weil sich einiges ergibt – schon durch aktuelle Ereignisse. Jedoch gibt es einige Pläne und Gedanken für 2024, die ich euch in diesem Beitrag aufzeigen möchte.
Experiment Fachinformatiker IHK Prüfung
Worauf sollte ein Fachinformatiker achten, wenn er für seine IHK Abschlussprüfung eine Zielgruppe festlegt? Das habe ich in diesem Beitrag ausführlicher erklärt. Es war ein Experiment, weil ich zu dieser Zeit einen FiSi Azubi für seine anstehende Abschlussprüfung unterstützt habe. Dabei kam u.a. die Frage der Zielgruppe auf. Ich fand das ein wichtiges Thema, weil Prüfer einem daraus ggf. einen langen Strick drehen können. Ein Prüfer hat mir auch mal gesagt, dass er das tut: Wenn ein Prüfling als Zielgruppe „Prüfungsausschuss“ angibt, sieht er das als Aufforderung, tiefste BWL-Themen aus seinem Studium heraus zu kramen.
Ich hätte mir einen solchen Beitrag vor meiner eigenen Prüfung gewünscht. Die lief zwar mit 3×100 Punkten hervorragend, jedoch war da auch etwas an rhetorischem Geschick dabei. Schlussendlich geht es dabei nicht nur um Fachwissen, sondern ein Stück weit gehört sich gut verkaufen können ebenso dazu. Daher rechnete ich mit einem größeren Interesse. Das traf nicht ein und wie eine spätere Umfrage zeigte, sind nur 13% der Teilnehmer in einer Ausbildung oder kurz davor. 30% sind in der IT angestellt, weitere 38% arbeiten gar nicht in der Branche.
Somit hat YT mein Video wohl aufgrund des geringen Interesses bei meinen Abonnenten gar nicht großartig weiter ausgebaut. Ich möchte das Experiment dennoch mit weiteren Teilen fortsetzen, weil ich es für wichtig & richtig finde, in dem Bereich Erfahrungen & Informationen bieten zu können. Auch wenn das für viele Stammzuschauer weniger relevant ist.
Tschüss Microsoft (Windows)
Ich habe 2023 in mehreren Beiträgen aufgegriffen, wie Unternehmen oder ganze Regierungen weg von Microsoft Windows wechseln und dazu auch einige triftige Gründe genannt. Das finde ich interessant und lehrreich. Einige von euch anscheinend ebenfalls, daher möchte ich aus der Region zwischendrin 2024 nachlegen. Ein paar Fälle habe ich bereits auf der Liste.
Ebenfalls ein Anliegen sind die Warnungen vor den Gefahren skrupelloser Soft- und Hardwareunternehmen. Microsoft ist dort mittlerweile weit vorne dabei. Aber auch andere Hersteller haben gemerkt, wie sie mit minderwertiger Qualität und/oder dreisten Methoden mehr Geld verdienen können. Das geht mindestens auf Kosten der Kunden, oft auch der Umwelt. Ich habe den Eindruck, dass dies zu wenig thematisiert wird – beziehungsweise oft nur in Fachkreisen.
Gesellschaftliche Themen
Verwand damit sind die Auswirkungen von IT & Technik auf die Gesellschaft. Seit Jahren begleitet beides immer mehr Menschen im Alltag. Meinem Eindruck nach ist das vielen gar nicht so recht bewusst. Das wird bei Themen wie der sogenannten künstlichen Intelligenz deutlich. Solche Technologie ist längst Teil vieler Dienste. Oft ohne großartige Bezeichnung, geschweige denn die Vermarktung als KI, weil sie zu einem Angebot gehören. Mit ChatGPT scheint „KI“ erstmals für die breite Masse greifbar zu sein. Geforscht wird daran schon lange. Außerhalb dieser Kreise war sie bis dahin wohl so unbekannt wie Quantenphysik.
Es gibt noch weitere Beispiele, die zudem stetig mehr werden. Ich finde es wichtig, dass wir aus der IT, die diese Dinge tiefgehend verstehen, sie außenstehenden erklären. Mit Chancen und insbesondere den Risiken, die daraus für uns alle entstehen. In Bereichen, mit denen man sich wenig bis gar nicht auskennt, wünscht man sich selbst das ja auch von den anderen. Die digitale Welt besitzt (leider) einige Gefahren, an denen dringend etwas geändert werden sollte. Dafür braucht es Aufklärung sowie Aufmerksamkeit auf diese Themen. Nicht nur für positive Veränderung, auch zur Warnung bis dahin.
Sicherheits-GAUs & Gefahren proprietärer Software
Auch das sind Bereiche, die ich abgebildet habe. Wir hatten zum Beispiel Barracuda mit ihren „Sicherheits-Appliances“. Diese haben leider nicht nur nicht für Sicherheit gesorgt, sondern wurden selbst zu einem Sicherheitsrisiko, wodurch Angreifer die Geräte übernehmen konnten. Die Mängel waren derart gravierend, dass der Hersteller es mit Updates nicht in den Griff bekam und die Hardware austauschen musste. So etwas finde ich ein Desaster: Schon alleine aus Kundensicht würde ich mich extrem über den Tisch gezogen fühlen.
Man stelle sich vor, eine Discothek stellt einen Türsteher ein. Der lässt nicht nur jeden rein, sondern plündert die Kasse und schlägt den Laden kaputt. Sein Job war, den Club sicherer zu machen. Stattdessen hat er ihm Gefahren ausgesetzt, die es ohne ihm gar nicht gegeben hätte. Der Inhaber würde ihn entlassen und auf Schadensersatz verklagen. Wenn große Unternehmen Software für viel Geld verkauft, die sich als Totalschaden erweist und wodurch Kunden gehackt werden, sagt man nur „Ups, tut uns Leid“. Das ist aus meiner Sicht völlig inakzeptabel. Vor allem dann, wenn es sich um Sicherheitssoftware handelt.
Ebenfalls dreist finde ich es, wenn Gerätehersteller bestimmte Funktionen über externe Abhängigkeiten anbieten. Irgendwann passiert etwas und der Kunde soll es ausbaden. Der hat dann ein Gerät, das halt Funktion X nicht mehr anbietet oder nur noch eingeschränkt – auch wenn er es genau deswegen gekauft hat. Hier heißt es ebenfalls nur „Tut uns Leid“ und das Recht lässt den Großteil der Betroffenen im Regen stehen. So etwas hatten wir mit großen HiFi-Herstellern, bei denen man Internetradio nur noch über ein Abo hören konnte. Deren Preis hat sich in kurzer Zeit auch noch verdoppelt.
Solche Themen werde ich sicherlich auch 2024 wieder in den Fokus holen, damit ihr wisst, worauf ihr euch einlasst. Insbesondere, wenn derart kundenfeindliche Entscheidungen mit Bullshit-Ausreden begründet werden: „Wir können leider nichts tun“. Doch, das könnt ihr. Steht für risikoreiche Entscheidungen grade, statt sie auf die Kunden abzuwählen. Und mit demjenigen, der sie getroffen hat, führt ihr mindestens ein ernstes Gespräch. Sollte der schon mal negativ mit so was aufgefallen sein, mahnt ihn ab oder kündigt ihn. Wenn das keine Konsequenzen hat, weil jeder mit nach unten treten gut durchkommt, wird das nie besser.
Orange Pi & andere Raspberry Pi „Alternativen“
2024 sind weitere Tests zu Mini-PCs geplant. Und ich habe schon einige Einplatinencomputer auf dem Radar, die ich zumindest vorstellen möchte – teilweise sicher auch ausführlicher ausprobieren. Hinzu kommt sicherlich auch die eine oder andere Neuererscheinung, von der wir erst im Laufe des Jahres erfahren werden. Beim Raspberry Pi steht zudem verschiedenes Zubehör aus, welches nach der Veröffentlichung des Raspberry Pi 5 vorgestellt wurde.
Anleitung, Software und weitere interessante Dinge
Ich möchte nicht nur vor den Gefahren proprietärer Software warnen. Sondern auch Alternativen & Lösungen aufzeigen. Daher wird es im kommenden Jahr weiterhin Anleitungen geben, etwa zu nützlicher Software. Bevorzugt natürlich freie, quelloffene Programme. Hier gibt es noch einige, die ich kenne und großteils nutze. Allerdings noch nicht ausführlich vorgestellt habe.
Ein neues spannendes Jahr wartet: Guten Rutsch!
Sicherlich werden sich weitere finden. Genau so wie neue Themen, die aktuell nicht absehbar sind. Schlussendlich weiß aktuell noch niemand, was uns 2024 an Neuerungen und Überraschungen bringen wird. Ich freue mich drauf! Hoffentlich tut ihr es auch und wir sehen uns als Zuschauer oder gerne in spannenden Diskussionen wieder. Habt einen guten Rutsch und ein für euch persönlich positives, erfüllendes Jahr!