KVM-Virtualisierung mit Ubuntu Server 17

KVM-Virtualisierung mit Ubuntu Server 17

KVM ist eine Virtualisierungslösung, die sich vor allem im Serverbereich von Linux bewährt hat. Virtualisierung ist in diesem Umfeld längst zum Standard geworden – die Vorteile liegen auf der Hand: Verschiedene Systeme können auf dem gleichen Host betrieben werden. Dies spart zudem Ressourcen, da weniger physische Server nötig sind, die sich besser auslasten lassen. Außerdem ist ein Testsystem schnell eingerichtet, worauf gefahrlos experimentiert werden kann.

Folgender Artikel widmet sich daher der Einrichtung einer Virtualisierungsumgebung auf einem Hostsystem unter Ubuntu Server 17.04.

Vorbereitung: Prozessorfeatures für Hardwarevirtualisierung

KVM ist bereits seit 2006 ein Teil des Linux-Kernels. Voraussetzung ist allerdings, dass der Prozessor Hardwarevirtualisierung unterstützt. Dies ist in der Regel bei allen heutzutage üblichen Prozessoren der Fall. Lediglich ältere CPUs sind dazu nicht fähig.

Am sinnvollsten ist es, dies mit folgendem Befehl zu überprüfen:

grep -E '^flags.*\b(vmx|svm)\b' /proc/cpuinfo

In der Datei /proc/cpuinfo wird unter flags das Flag vmx oder vm für Intel-CPUs bzw. svm auf AMD-Plattformen angegeben, wenn der Prozessor bereit für KVM ist. Möglicherweise muss das Feature erst im Bios aktiviert werden. Im Erfolgsfall liefert der obige Befehle die flags-Zeile zurück. Bei bereits virtualisierten Servern ist zu beachten, dass der Hypervisor die sogenannte Verschachtelte Virtualisierung unterstützen muss! Dies ist bei VMWare Workstation beispielsweise der Fall, jedoch nicht bei VirtualBox.

KVM-Installation

Nun kann die Installation der eigentlichen Pakete beginnen. Unter Ubuntu genügt dazu das folgende Meta-Paket, welches alle nötigen Abhängigkeiten automatisch installiert:

sudo apt-get install qemu-kvm

Zur Emulation weiterer CPU-Architekturen abgesehen von x86 ist zusätzlich das Paket qemu-system notwendig. Zu beachten ist, dass diese Pakete lediglich die reine Schnittstelle zum Linux-Kernel anbieten. Die gesamte Verwaltung der VMs läuft somit über die Konsole. Je nach Einsatzzweck mag dies mehr oder weniger sinnvoll sein.

Grafische Verwaltungstools

Daher gibt es auch verschiedene grafische Verwaltungsprogramme. Virt-Manager ist wohl der Bekannteste unter Ihnen. Er stellt auch Informationen über den Status wie etwa CPU- oder RAM-Auslastung grafisch dar. Ein großer Vorteil gegenüber klassischen Windows RDP-Systemen ist, dass er auch die Administration aus der Ferne via SSH unterstützt. Das Verwaltungsprogramm wird daher nicht auf dem Server installiert, genau so wenig wie der dafür notwendige X11-Server. Dies spart Ressourcen und erhöht zudem die Sicherheit, da weniger Software auf dem Server selbst installiert (und dadurch auch gepatcht) werden muss.

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