DietPi 7.9: Dashboard, Sicherung, Apache, PHP-FPM und weitere Neuerungen vorgestellt – so kannst du Updaten!

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DietPi 7.9: Dashboard, Sicherung, Apache, PHP-FPM und weitere Neuerungen vorgestellt – so kannst du Updaten!

DietPi hat sein Dezember-Release in Version 7.9 vorgestellt. Ich fasse euch die wichtigsten Neuerungen zusammen und zeige euch, wie ihr die aktuellste Version bekommt.

Was ist neu?

Dashboard mit Passwortschutz

DietPi-Dashboard soll eine leichtgewichtige Web-Oberfläche für den DietPi bieten. Es war bereits als Beta-Version zum testen verfügbar. Gefehlt hat dabei ein Passwortschutz – der ist angesichts des Funktionsumfangs dringend nötig, wie wir gleich sehen werden. In DietPi 7.9 wurde dies nachgeliefert. Man kann das Dashboard über dietpi-software installieren. Wer nicht durch das Menü navigieren will, kann auch einfach folgenden Befehl nutzen:

sudo dietpi-software install 200

Zu Beginn der Installation werden wir gefragt, welche Version wir installieren möchten. Sofern ihr nicht die neueste Version mit nicht ausgereiften Funktionen ausprobieren wollt, würde ich hier Stable auswählen. Nach Abschluss der Installation könnt ihr DietPi im Browser öffnen. Ursprünglich auf Port 8088, dieser wurde jedoch geändert. InfluxDB nutzt ebenfalls 8088, daher ist der neue Standardport 5252. In meinen Test wurde der Port bei einem Update entgegen der Doku nicht aktualisiert und es gab auch keine Nachfrage.

Im Dashboard muss man sich dann wie angekündigt zunächst mit dem Systempasswort (standardmäßig dietpi) anmelden, um Zugriff zu erhalten:

Auf der Startseite haben wir grundlegende Ressourcen wie Prozessorauslastung, Arbeitsspeicher und Datenträgerbelegung im Blick. Neben einer Prozessübersicht sieht man alle laufenden Dienste, die auch gestoppt/gestartet werden können. Per Mausklick lässt sich Software installieren, es gibt ein Terminal und auch einen Dateibrowser. Wenn euch das interessiert, postet gerne ins Forum oder in die Kommentare, dann stelle ich das mal ausführlicher vor.

DietPi-Backup kann mehrere Sicherungen aufbewahren

Bei der integrierten Sicherung kann man nun festlegen, wie viele Sicherungen sie aufbewahren soll. Diese werden automatisch rotiert – das heißt: Beim Erreichen des Grenzwertes wird das älteste Backup verwendet, um inkrementelle Sicherungen durchzuführen. Es wird also nur das hinzugefügt, was sich geändert hat.

Darüber hinaus lassen sich Sicherungen außerhalb von /mnt aufbewahren, solange Symlinks und Unix-Berechtigungen unterstützt werden. Außerdem wurde ein Fehler beim Sichern und Wiederherstellen behoben, wenn man einen Nicht-Standardpfad verwendet.

Apache wird performanter: PHP-FPM statt mod_php

Wer Apache als Webserver zusammen mit PHP verwendet, bekommt bei Neuinstallationen ab sofort PHP-FPM. Dies ist ein Prozessmanager, der PHP vom Webserver entkoppelt und Pools für neue Anfragen bereit hält. Bei mod_php startet Apache einen eigenen PHP-Prozess für jede eigene Anfrage. Kurz gesagt: PHP-FPM ist schneller und ressourcenschonender. Wenn euch das genauer interessiert, schreibt gerne einen Beitrag ins Forum oder in die Kommentare, dann mache ich einen ausführlicheren Beitrag dazu.

Dazu gibt es ein paar Detail-Verbesserungen: Es wird nun auf einen einzelnen Prozess mit mehreren Threads gesetzt, statt mehrerer Prozesse. Die Standardkonfiguration befindet sich fortan in einer eigenen Datei, statt in der standardmäßigen apache2.conf.

Kein eigenes Menü mehr für Dateiserver

In DietPi-Software gab es bislang einen eigenen Eintrag für File server. Der Grund dafür: Es wurden Probleme festgestellt, wenn mehrere Dateiserver parallel liefen. Daher waren andere Dateiserver zu deinstallieren, bevor man einen neuen installiert. Beispielsweise den laufenden Samba entfernen, bevor FTP installiert werden soll. Dies soll beim DietPi nicht mehr der Fall sein. Nicht ganz nachvollziehbar für mich, das sind verschiedene Dienste mit verschiedenen Ports. Mir ist in der Richtung nichts bekannt. Eventuell gab es da seitens DietPi mit der Konfiguration Probleme.

Jedenfalls wurde der Eintrag entfernt. Wer entsprechende Dienste für Dateiserver installieren möchte, macht das daher nicht mehr über den entfernten Eintrag File server, sondern ganz normal über Browse Software bzw. Search Software.

Debian Stretch ist veraltet

Debian 9 Stretch ist bei DietPi veraltet, die nächste DietPi-Version 8.0 welche im Januar 2022 erscheint wird es nicht mehr unterstützen. Es befindet sich bei Debian derzeit in LTS-Pflege durch die Community bis Juni 2022. Wer noch Version 9 einsetzt, sollte daher am besten gleich auf Version 11 Bullseye aktualisieren, sofern möglich.

So aktualisierst du auf DietPi 7.9

Hast du bereits eine ältere Version von DietPi auf deinem Pi installiert, logge dich auf die Konsole des Systemes (z.B. per SSH) ein. Dort informiert der Banner über das verfügbare Update:

Mit sudo dietpi-update kannst du ein Menü aufrufen. Es zeigt dir die Änderungen in den Changeslogs und bietet die Möglichkeit, vorher eine Sicherung anzulegen – prinzipiell keine schlechte Idee. Über Update kannst du die Aktualisierung starten.

Bevor es los geht, folgt ein Hinweis. Die DietPi-Programme und Automatismen gehen davon aus, dass niemand händisch etwas unerwartetes am System verändert. Falls ihr dies dennoch macht, kann es Probleme geben, z.B. bei der Aktualisierung von fertigen Programmen. Ihr solltet daher bevorzugt die in DietPi integrierten Werkzeuge nutzen. Händische Anpassungen nur falls unbedingt nötig und dokumentieren, sodass ihr im Problemfall daran denkt.

Nach einigen Minuten ist die neue Version 7.9 installiert. DietPi startet automatisch alle Dienste neu. Dennoch empfehle ich einen kompletten Neustart mit sudo reboot.

Weitere Änderungen/Fehlerkorrekturen

Auch einige kleinere Verbesserungen und Fehlerkorrekturen haben ihren Weg in Version 7.9 gefunden. Vor allem wenn ihr bestimmte Probleme habt, empfehle ich euch die Bug Fixes von DietPi 7.9 anzuschauen. Darunter werden zudem bekannte Fehler aufgelistet, die in dieser Version noch nicht behoben wurden.

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