Microsoft zerstört es: Fans hassen Windows & co.

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Microsoft zerstört es: Fans hassen Windows & co.

Microsofts stetig steigende Radikalisierung kommt bei immer mehr Menschen schlecht an. Neben durchschnittlichen Nutzern ärgern sich zunehmend sogar Hardcore-Fans von Microsoft & Windows heftig über die Skrupellosigkeit des Konzerns. Sie klagen über langsam sterbende Software, eine Flut an nerviger Werbung, Gängelungen und mangelhafte Qualität. Manch einer war dem Konzern über Jahrzehnte hinweg treu – um dafür stetig enttäuscht zu werden.

Als Windows noch im Hype war

Es gibt Menschen, die sich mit Microsoft identifizieren können. Eindrucksvoll demonstriert dies die Vorstellung von Windows 95. In der Aufnahme sind viele Zuschauer mit passendem Werbe-Shirt zu sehen. Einer hat sich sogar ein Outfit aus CDs selbst gebastelt.1 Damals hat ein neues Windows noch für Begeisterung gesorgt. Verkauft wurde es mit dem Argument, Windows 95 als Upgrade auf bestehenden älteren Computern installieren zu können. Zu diesem Zeitpunkt stand Microsofts Skrupelloses Verhalten gegenüber ihren Kunden noch in den Kinderschuhen. Für sie war es zudem damals noch nicht wahrnehmbar, da der Konzern diese Praktiken verschwieg. Sie sind erst Jahre später durch eine der größten Klagen der US-Geschichte öffentlich geworden.

Wenn deine Fans raten, dich zu meiden

Trotzdem haben manche Nutzer dem Konzern weiterhin die treue geschworen. Einer von ihnen ist Tobias Scholze: Fast zwei Jahrzehnte ist er von Microsoft überzeugt. Kürzlich musste er jedoch einsehen, dass er lange die rosarote Brille trug. Während er kostenlose PR für Microsoft-Software machte, zeigte ihm das Unternehmen die kalte Schulter. Er nennt eine lange Liste von Softwareprojekten, die Microsoft angefangen und dann hat sterben lassen. Dazu die katastrophale Kommunikation: Statt sie ehrlich als tot zu bezeichnen, sterben sie einen langsamen, qualvollen Tod.2

Seine Liste kann ich um ein weiteres Beispiel erweitern: Windows IoT Core für den Raspberry Pi. Seit Jahren wird lediglich der Broadcom BCM2837 des Raspberry Pi 3B unterstützt.3 Eine spätere Version für den 3B+ schafft es seit Jahren nicht aus der Vorschau heraus.4 Ob es jemals auf dem 2019 erschienen Raspberry Pi 4 laufen wird? Oder gar der seit 2023 verfügbare Raspberry Pi 5? Microsoft schweigt. Vermutlich ist das Projekt längst beerdigt. Wer damals Microsofts Begeisterung gefolgt ist, hat nun die Arschkarte: Er hat in eine tote Plattform investiert.

Mit nicht eingestellten Produkten ist Scholze ebenfalls unzufrieden. Immerhin in einem Satz wird die schlechte Qualität sowie Vermüllung durch Werbung kritisiert. Auch wenn es lange gedauert hat hinterfragt er nun endlich, ob er wirklich seine Freizeit für kostenlose PR eines Softwarekonzerns investieren will, dem er komplett egal ist. Und mit dem er sich lächerlich macht, wenn er für Software wirbt, die Microsoft fallen lässt oder anderweitig zerstört. Das Fazit ist klar: Finger weg von Microsoft.

Dies soll keine Jammerei sein, sondern eine in mir gereifte Auffassung widerspiegeln, dass ich derzeit niemanden raten kann, sich näher mit Microsoft-Technologien zu beschäftigen, wenn man nicht beruflich dazu „gezwungen“ ist.

Microsoft 365 wird zur Kostenfalle

Auch Martin Geuß, der Inhaber von Dr. Windows, ist schwer unzufrieden mit Microsoft. Beispielsweise mit Teams Premium. Dies ist ein Zusatzabo, in dem Teilweise Funktionen des bisherigen MS Teams Abo, teils neue eingeflossen sind. Er kritisiert Microsofts Vorgehen, durch das sich sämtliche Nutzer auch in Unternehmen eine 60 Tage Demo von Teams Premium buchen können. Die Verantwortlichen in den Unternehmen werden übergangen. Sie müssten das aktiv mitbekommen & vorab abschalten.5

Später wurde ihm klar, dass dahinter bereits seit Jahren eine Strategie von Microsoft steckt: Nutzer sollen nicht mehr bloß das Standard M365 Cloudabo buchen. Sondern Erweiterungsabos, die ebenfalls extra Kosten. Die Anzahl der kostenpflichtigen Erweiterungen in Microsofts Clouddiensten ist von 4 im Jahre 2019 auf 61 in 2023 gestiegen. Geuß sieht das frühere Versprechen gebrochen, wonach Cloud die Kosten senken soll. Stattdessen sei Cloud die Ursache für „erhebliche neue Kosten“ und schaffe mehr Komplexität.6

Zum kürzlich ausgerufenen Ende von Skype ist die Haltung des Herrn Geuß klar: „Hauptsache nichts von Microsoft“ titelt sein Beitrag.7 Vom Konzern sei keine Qualität zu erwarten. Im besten Falle werden Privatnutzer in Ruhe gelassen. Sie müssten jedoch mit „Fehlern, Einschränkungen und seltsamem Verhalten rechnen“. Damit widerspricht er Microsofts eigener Empfehlung, die einen Wechsel zur kostenfreien Version von Teams vorsieht.

Microsoft zerstört Produktivität & Nervt

Mit Windows geht er ebenfalls hart ins Gericht. Sein Beitrag Geh aus dem Weg Microsoft, ich muss arbeiten! beschreibt seine Erwartungshaltung an ein Betriebssystem: Es soll mit Hardware zusammenarbeiten, Programme starten und sich ansonsten im Hintergrund halten. Windows nervt ihn jedoch mit Werbung für allerlei Dienste des Konzerns. Ärgerlich sei auch, dass Microsoft „zu doof“ sei um zu merken, dass er bereits seine „Seele verkauft hat“. Alle beworbenen Dienste nutzt er bereits im Abo.

Diese negative Erfahrung beginnt bei ihm mit Windows und zieht sich durch sämtliche Microsoft-Dienste: Teams, Outlook, Edge und weitere belästigen ihre Nutzer – statt zu unterstützen. Seinem Fazit nach steht Microsoft ihm im Weg und behindert ihn bei seiner Arbeit.8

Warum Qualität, wenn man auch ohne reich wird?

Als neue Software würden sicher weder Windows, noch die Clouddienste des Konzerns jemals auf einen derart hohen Marktanteil kommen. Das haben sie mit ihrer 1995 geschaffenen Strategie Embrace, Extend and Extinguish erreicht: Zuerst nimmt Microsoft Standards an und erscheint kompatibel zur Konkurrenz, um Marktanteile zu gewinnen (Annehmen). Haben sie den Markt in der Hand, werden die Standards um proprietäre Funktionen erweitert (Erweitern). Diese werden nur von Microsoft-Produkten unterstützt und durch ihre Verbreitung zum Neuen „Standard“. Damit ist die Grundlage für das Auslöschen in Phase 3 geschaffen: Die Konkurrenz kann und darf diese proprietären Erweiterungen nicht anbieten. Microsoft verdrängt sie vom Markt, der Nutzer sitzt zunehmend in der Falle.9

Mit Windows haben sie längst eine Quasi-Monopolstellung. Seit bald einem Jahrzehnt können sie das ausnutzen, um Nutzer mit Werbung, Cloudzwang und anderen Gängelungen zu nerven. Betroffene bleiben nicht, weil sie die Software mögen. Sondern aufgrund der Abhängigkeit, an deren Schaffung sie selbst beteiligt waren. Diese Hassliebe reicht völlig aus, um seit Jahren in jedem Quartal aufs neue Rekordumsätze & Gewinne zu erzielen.10

Windows ist nur noch eine cashcow für Clouddienste

Zum Ende des Quartals am 31.03.2025 ließ Microsoft die Sektkorken knallen:

  • 70,1 Milliarden US-Dollar Umsatz (+13% gegenüber dem Vorjahreszeitraum)
  • 25,8 Milliarden US-Dollar Nettogewinn (+18%)
  • 42,4 Milliarden US-Dollar Umsatz mit Microsoft Cloud (+20%)
  • +33% Umsatz mit Clouddiensten wie Azure
  • 13,4 Milliarden US-Dollar Umsatz mit Personal Computing (Windows, Geräte, Gaming – Anstieg von +6%)

Diese Gegenüberstellung zeigt, warum Windows seit Jahren vernachlässigt wird: Clouddienste sind längst zur neuen Gelddruckmaschine geworden. Damit wird über 3x mehr Umsatz erzielt, als mit Windows-Lizenzen + Hardware + Spielen zusammen. Der Unterschied zu Windows alleine ist noch viel größer. Exakte Zahlen verschweigt der Konzern allerdings.

Für Microsoft lohnt es sich schlichtweg nicht, mehr Ressourcen in Windows zu stecken, z.B. für mehr Stabilität. Die meisten sind abhängig und nutzen das weiterhin, obwohl die Qualität seit langem sinkt. Wie ein Drogendealer, der seinen Kunden gestreckte Ware verkauft. Statt großartig zu investieren, missbrauchen sie lediglich die Reichweite von Windows. Das Betriebssystem hat mindestens eine Milliarde Nutzer, die durch Zwang, Gängelungen & Werbung zu den Clouddiensten geführt werden. Ein Teil gibt dort weitaus mehr Geld aus, als für Windows-Lizenzen.

Fazit: Windows ist das beste Betriebssystem, aber…

Kommerzielle Software hat nie das Ziel, die Beste zu werden. Sondern die Billigste, welche am meisten Profit schafft. Mit diesem BWL-Blick ist Windows tatsächlich das beste Betriebssystem – allerdings für Microsoft. Sie haben es geschafft, Windows über Clouddienste extrem zu monetarisieren, dass dafür weitaus mehr gezahlt wird. Man stelle sich das mit Hardware vor, wenn mit Zubehör mehr Geld eingenommen wird, als mit dem Produkt selbst. Für Microsoft hat Windows daher schon seit langem keinen Fokus mehr – außer als Marketing-Instrument.

Möchtest du dich weiterhin von Microsoft gängeln, bevormunden, nerven & überwachen lassen? Wenn ja, solltest du deinen funktionierenden Windows 10 PC wegwerfen – dein Meister will es so. Und das schon seit 2021, also beeile dich! Wer lieber selbst bestimmt, statt sich digital versklaven zu lassen, nutzt freie Betriebssysteme wie GNU/Linux. Hier steht der Nutzer im Vordergrund, statt zum Produkt für maximalen Profit degradiert zu werden.

Quellen

  1. https://archive.org/details/youtube-_JzfROUDsK0 ↩︎
  2. https://www.drwindows.de/news/kommentar-eines-frustrierten-entwicklers-microsoft-nimmt-mir-jeden-spass ↩︎
  3. https://learn.microsoft.com/en-us/previous-versions/windows/iot-core/learn-about-hardware/socsandcustomboards#raspberry-pi-derived-custom-design ↩︎
  4. https://learn.microsoft.com/en-us/previous-versions/windows/iot-core/release-notes/insider/rpi3bp ↩︎
  5. https://www.drwindows.de/news/microsoft-teams-premium-fragwuerdiger-umgang-mit-probe-abonnements ↩︎
  6. https://www.drwindows.de/news/kostenfalle-microsoft-365-immer-mehr-komponenten-gibt-es-nur-gegen-aufpreis ↩︎
  7. https://www.drwindows.de/news/skype-ist-tot-und-jetzt-hauptsache-nichts-von-microsoft ↩︎
  8. https://www.drwindows.de/news/geh-aus-dem-weg-microsoft-ich-muss-arbeiten ↩︎
  9. https://www.researchgate.net/publication/254662007_Strategic_Responses_to_Standardization_Embrace_Extend_or_Extinguish ↩︎
  10. https://www.golem.de/news/quartalsbericht-microsoft-waechst-fast-nur-noch-durch-die-cloud-2505-195842.html ↩︎

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