Knuddels Bots: U-Labs entfernt Subforum

Knuddels Bots: U-Labs entfernt Subforum

Knuddels Bots sind tot – dachten wir zumindest. Diese Woche erreicht uns die Nachricht einer Mitarbeiterin des Chats: Sie verwies auf das ehemalige Bot-Forum sowie einen Standardtext zur unerlaubten Nutzung von Wortmarken und weiteren Inhalten. Für den Fall, dass wir dem nicht zeitnah nachkommen, wurde mit rechtlichen Schritten gedroht. Scheinbar hat die Frau sich nicht die Mühe gemacht, in das entsprechende Forum zu schauen. Sonst wäre schnell aufgefallen, dass lediglich 3 Beiträge überhaupt aus diesem Jahr stammen. Auch 2017 wurde nur eine Hand voll geschrieben. Geschweige denn werden hier funktionierende Bots verbreitet. Ein einziger der neueren Threads behauptet dies, stellt aber keinen Downloadlink zur Verfügung.

Nutzerzahlen von Knuddels massiv gesunken

Dies ist weder ein Geheimnis, noch eine Neuigkeit. Vor allem die langjährigen U-Labs Mitglieder beobachten diesen Trend seit geraumer Zeit. In den besten Jahren war es das Hauptthema von U-Labs, welches hunderte, zeitweise sogar tausende interessierte Nutzer zu uns trieb. Der damals noch rosafarbene Chat galt als Online-Treffpunkt schlechthin. Doch die Zeiten sind längst vorbei. Wer dies in den letzten Jahren nicht selbst miterlebt hat, kann dies auch anhand verschiedener Zahlen belegen. Ein guter Anhaltspunkt sind die Google Trends. Sie zeigen, wie häufig die Menschen mit der größten Suchmachine (Marktanteil über 90%) nach einem Thema suchen.

Folgende Grafik zeigt das Interesse der Google-Nutzer am Suchbegriff „Knuddels“:

Man sieht sofort, dass der Höhepunkt Ende 2006 erreicht war. Seitdem geht es berab, was sich auch offiziellen Angaben des Webepartners entnehmen lässt: Waren im Oktober 2010 beispielsweise noch rund 20 Millionen Besuche zu verzeichnen, sind es im März 2014 lediglich noch knapp über 4 Millionen. Ähnlich verhält es sich mit dem Interesse der Menschen an Bots. Hier schwankt das Suchvolumen zwar stärker und verschiebt sich etwas nach hinten. Jedoch ist auch hier ein klarer Trend zu erkennen: Seit 2008 sinken die Suchanfragen deutlich. Ab 2012 ist ein (relativer) Tiefstand von 0 erreicht, der danach fast unverändert stagniert.

Was sind die Ursachen?

Wer die Veränderung des Internets in den letzten ca. 10 Jahren erlebt hat, weiß: Das Ende der Knuddels-Ära ähnelt dem Startschuss von sozialen Netzwerken in Deutschland. Etwa ab 2017 verbreiteten sich vor allem Plattformen wie Schüler-VZ oder Facebook. Sie machten den klassischen Chat-Plattformen eben so Konkurrenz wie verschiedene Messenger-Dienste, allen voran WhatsApp. Die Mehrheit der Menschen wollen hauptsächlich mit bekannten Personen wie Freunden oder Familienmitgliedern in Kontakt bleiben. Sowohl Messenger als auch Soziale Netzwerke eignen sich dazu wesentlich besser. Nicht zuletzt auch wegen ihrer Optimierung für das mobile Internet via Handy und Smartphone, das ebenfalls an Beliebtheit gewann.

Zum Vergleich betrachten wir das Suchvolumen nach den größten Sozialen Netzwerk namens Facebook:

Auch hier ist festzustellen, dass der Höhepunkt von Facebook bereits überschritten wurde. Im weltweit größten Sozialen Netzwerk fällt dies langsamer auf, da Facebook weltweit vertreten ist un Milliarden von Nutzern besitzt – im Gegensatz zu Knuddels, dass sich auf den deutschen Raum beschränkt und dadurch nur einige Millionen Menschen erreicht. Doch langfristig kann auch ein großes Unternehmen wie Facebook in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.

Das Internet befindet sich in stetigem Wandel

Dies zeigt vor allem eines: Das Internet ist nicht konstant. Eine heute noch sehr beliebte Plattform kann schon in wenigen Jahren ums Überleben kämpfen. Nur wenige Dienste schaffen es, auch über mehrere Generationen hinweg relevant zu bleiben. Vor allem jüngere Menschen teilen zunehmend Fotos und Videos auf Instagram. rgänzend wird WhatsApp genutzt, um mit Freunden und Familienmitgliedern in Kontakt zu bleiben. Facebook hat diesen Trend erkannt und beide Plattformen schon vor Jahren aufgekauft. Der Konzern wird durch diese kluge Entscheidung daher nicht zusammen mit dem Sozialen Netzwerk Facebook untergehen, falls dies in einigen Jahren ebenfalls sterben sollte.

Knuddels geht, neue Themen kommen

Bezogen auf U-Labs bedeutet dies: Wir scheuen die Veränderung nicht. Sondern nutzen stattdessen die Chance, um uns an die Herausforderungen des Jahres 2018 anzupassen. Knuddels ist daher von unserer Seite aus bereits seit längerem kein wichtiges Thema mehr. Wir haben sogar bereits darüber nachgedacht, es vollständig aus U-Labs zu entfernen. Bisher hielten nur nostalgische Gründe davon ab. Vereinzelt tauschen sich noch ältere Mitglieder über Knuddelsthemen aus. Zwar lassen sich die jährlichen Beiträge an einer Hand abzählen. Dennoch sahen wir keinen Grund, dies zu unterbinden. Durch die aktuellen Vorfälle hat sich dies geändert.

Große Tränen weinen wir dieser Nische jedoch nicht hinterher. Dieses Jahr steht ein vollständiger Relaunch der Account-Boerse auf der Agenda. Unser beliebter Sharing-Dienst existiert bereits seit 2011 und wurde bereits hunderttausende Male genutzt. U-Labs wird in Zukunft weiter ausgebaut, um unseren Mitgliedern nützliche, eigene Dienste anbieten zu können. Wir hoffen, dass uns unsere treuen Mitglieder dabei begleiten werden.

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