Post wird teurer: Briefporto soll auf 70 Cent erhöht werden

Post wird teurer: Briefporto soll auf 70 Cent erhöht werden

Die Deutsche Post möchte das Porto für Standardbriefe bis 20 g Gewicht zum 01. Januar 2016 von derzeit 62 Cent auf 70 Cent erhöhen. Allerdings sollen die Preise dafür bis Ende 2018 stabil bleiben. Auch wenn die zuständige Behörde erst Ende November eine endgültige Entscheidung trifft, gilt der veröffentlichte Beschluss als sicher. Die drastische Erhöhung wird damit begründet, den in den letzten Jahren recht kurzfristigen Preisanstiegen entgegenzuwirken. Verbraucher sollen so eine bessere Planungssicherheit gegeben und Chaos mit Ergänzungsmarken möglichst reduziert werden.

Der fast jährlich wiederkehrende Preisanstieg

Denn früher war das Briefporto lange kein Diskussionsthema: Im Zuge der Euro-Umstellung wurde der Preis unter berücksichtigung des Umrechnungskurses im Jahre 2003 durch die Festlegung auf 55 Cent sogar leicht gesenkt. Erst im Jahre 2013 erhöhte die Post das Porto um 3 Cent auf 58 Cent. Nur ein Jahr später mussten bereits 60 Cent für einen Standardbrief bezahlt werden. Bereits Anfang 2015 war dies auch nicht mehr genug, und das Porto wurde abermals um zwei Cent auf aktuell 62 Cent erhöht.

Neue Berechnungsformel ermöglicht Aufschlag

Seit dem Frühjahr gilt neuerdings eine veränderte Preisregel, die Vergleiche mit anderen Postgesellschaften zulässt. Früher war dies nicht möglich – Die Inflation war bis dato das wichtigste Argument, um eine Erhöhung des Portos rechtfertigen zu können. Um die reale Notwendigkeit ermitteln zu können, wurde außerdem der erzielte Fortschritt in der Produktivität von der Inflation abgezogen. In der Praxis bedeutet dies: Verdienen die Postgesellschaften in anderen Ländern wie etwa Italien deutlich mehr Geld als die deutsche Post, ist sie dazu berechtigt, ihre eigenen Preise dementsprechend ebenfalls zu erhöhen.

Auch Streiks sollen schuld sein

Als weitere Gründe für die Erhöhung werden die erheblichen Mehrbelastungen aus den Poststreiks von Mitte 2015 genannt. Sie dauerten mehrere Wochen lang an und sollen das Unternehmen rund 100 Millionen Euro gekostet haben. Dazu kommen die damals mit der Gewerkschaft vereinbarten einmaligen Zahlungen in Höhe von jeweils 400 Euro für die rund 130.000 Angestellten – Alleine die schlagen mit 52 Millionen Euro zu Buche.

Deutsche Portopreise international im Mittelfeld

Im internationalen Vergleich liegen unsere Preise etwa im Mittelfeld: Der Durchschnittspreis für einen normalen Standardbrief liegt derzeit bei knapp 67 Cent. Somit liegt unser momentanes Porto von 62 Cent leicht darunter, das zukünftige von 70 Cent ein wenig darüber. Durch die Erhöhung um 8 Cent könnte die Post rein rechnerisch rund 200 Millionen Euro mehr einnehmen als bisher.

Der Bundesverband Paket und Expresslogistik hat die Erhöhung kritisiert. Er sieht in der neuen Regelung einen Freibrief für die Post, ihr Porto zukünftig beliebig erhöhen zu können. Leidtragende werde die Verbraucher sein, da sie aufgrund der Monopolstellung der Post die höheren Preise für Briefsendungen hinnehmen müssen.

7 thoughts on “Post wird teurer: Briefporto soll auf 70 Cent erhöht werden

  1. Cherry Lou

    Werden die Preise vielleicht einfach deswegen erhöht, weil außer der GEZ eh kaum mehr jemand im großen Stil Briefverkehr betreibt? 😉

  2. Lodur

    Mal ganz im erst wann schreibt man denn heute noch wirklich viel Briefe? Ausser wenn es offizielle Komunikation mit Ämter oder ähnlichem ist wird doch heute alles per Mail erledigt Mit sochen Preisen machen sie sich selbst auch keine Freunde und vergraulen mehr und mehr ihre Kunden. Somal ich dann am anfang des nächsten Jahres wieder losziehen darf und 0,08 € Briefmarken zu kaufen damit ich meine Alten Marken noch verwenden kann. Da komme ich mir leicht sagen wir einfach mal bekloppt bei vor.

  3. djguenni

    Ich finde, dass es völlig überholt ist, jedoch muss natürlich auch jeder Postbote bezahlt werden. Klar wenn es einen Rückgang gibt, dass das Porto erhöht werden muss. Doch rechtfertigt das so eine Erhöhung in so kurzer Zeit? Ich glaube nicht

  4. bitteschoen016

    Ich finde auch, dass das Porto sehr schnell und sehr stark erhöht worden ist. Dies trifft vor allem den Briefverkehr mit den Ämtern. Ich denke der private Briefverkehr ist aber stark rückläufig. So trifft es vor allem, die die geschäftich tätig sind. Als Alternative bietet sich auch Fax oder e-mail an. Die nächste Gebührenerhöhung soll erst 2018 erfolgen, dies glaube ich nicht.

  5. mariarojach

    In der heutigenZeit wird alles teurer und die Post muß auch Leben,ich finde das nicht so schlimm

  6. toriag1

    Zum einen muss ich meinen Vorredner recht geben… Alles wird teurer, da is die Post nicht alleine.
    Aber ich finde es hätten auch erstmal 65 Cent getan. Es ist immerhin nur ein Brief und kein Paket.
    Andererseits ist das der Versuch der Post trotz stetig weniger werdenden Briefverkehr nicht weniger zu verdienen…

  7. digifuchs

    War gestern bei der Post und wollte mir 8 Centbriefmarken kaufen um die alten Marken zu ergänzen, leider Fehlanzeige …die hatten keine. Tolle Post…

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