Korruption in Deutschland

[Integer]

@Darkfield Was ist der richtige Weg? Einen Systemsturz durch die AfD halte ich definitiv nicht für sinnvoll, das wäre, wie Pest gegen Cholera einzutauschen

[Fritz]

Er hinterzog fast 40 Millionen Euro. Udo van Neer (FDP). Ex-FDP-Politiker muss jahrelang ins Gefängnis. Der 68-Jährige saß viele Jahre für die FDP im Stadtrat und im Kreistag. Er ist Ehrenritter der Malteser und erhielt 2015 das Bundesverdienstkreuz für seine "besonders langjährigen Tätigkeiten auf sozialen und humanitären Gebieten". "Ich bereue zutiefst, was ich getan und dass ich die Solidargemeinschaft geschädigt habe."www.t-online.de

Udo van Neer gibt zu die Solidargemeinschaft, also seine Wähler betrogen zu haben. Seine Aussage zeigt deutlich, dass der FDP Politiker sich dessen bewusst war was er tat. Mit dem Geld was Politiker hinterziehen ließe sich der Sozialstaat sehr leicht finanzieren.

[Darkfield]

Was soll er denn anders sagen als das er das bereut?!?

Wirklich glauben tu ich das bei solchen Typen NICHT, genau so wenig wie beim Hoenes, als er Millionen Steuern hinterzogen hat.

Heute machen solche Typen das, aus der Erfahrung schlau geworden, nur noch Subtiler.
Aber belehrbar sind die NICHT.

[DMW007]

Ich finde das eine schwierige Frage. Einerseits sind Fehler menschlich und das Recht auf eine zweite Chance grundsätzlich wichtig. Wer noch nie was falsch gemacht hat, möge den ersten Stein werfen.
Andererseits sehe ich den Punkt von Darkfield hier besonders, da es sich um schwerwiegenden, systematischen Steuerbetrug handelt. Prinzipiell ist es gut möglich, dass diese Entschuldigung rein strategisch ist. Jeder gute Anwalt wird dazu raten, weil sich das strafmildernd auswirkt.

Realistisch scheint mir nur, solche Persönlichkeiten gründlich zu beobachten. Anhand ihres Verhaltens danach sollte sich erkennen lassen, ob das ein Bluff war. Dazu kommt der Mann für 8 Jahre ins Gefängnis. Das ist eine lange Zeit. Selbst für den Fall, dass es durch gute Führung etwas weniger wird. Auch wenn Gefängnisstrafen nicht per se abschreckend sind: Nach so langer Zeit dürfte man sich überlegen, ob man danach erneut straffällig wird. Schon rein pragmatisch, selbst wenn die Tat nicht wirklich bereut wurde/wird. Zumal er 68 Jahre alt ist. Läuft es ungünstig, wird der im Gefängnis sterben. Selbst falls nicht ist klar, dass sich seine restliche Lebenszeit danach sehr in Grenzen hält.

Wer das trotzdem riskiert, müsste schon sehr unbelehrbar sein. Auch das kommt natürlich durchaus mal vor. Beispielsweise bei der Mafia. Dort haben Männer in höherem Alter derart hohe Positionen in der Organisation, dass klar war: In Falle einer Verurteilung werden die zur Lebenszeit keine Freiheit mehr erleben.