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Gestern, 11:12 #1
Ist das Modell "Familie" ein Auslaufmodell?
Das zusammenleben der Menschen verändert sich fortlaufend. Für zunehmend mehr Menschen verliert die klassische Familie an Bedeutung. Die Menschen heute sind nicht mehr bereit zusammenzuleben und Kinder in die Welt zu setzen, da Familie mit negativen Erfahrungen verbunden wird. Die Hilfe des Familienverband wird ebenfalls nicht mehr benötigt. Familie als Zufluchtsort wird ebenfalls nicht mehr benötigt, da sich jeder selbst helfen kann. Probleme im zusammenleben werden ebenfalls durch allein leben vermieden.
Die Wirtschaft hat allein lebende Menschen als Kunden mit Geld entdeckt. Allein lebende Menschen können ihr Einkommen für sich selbst ausgeben und müssen weder Geld für Frau noch für Kind ausgeben. Allein lebende Menschen müssen weniger arbeiten, da kein Geld für familie benötigt wird. Folglich haben allein lebende Menschen mehr Freizeit.
Forscher erzeugen künstliche Embryonen. www.br.de
Kinder werden nicht mehr für eine Familie benötigt sondern lediglich als Fachkräfte. Zukünftige Fachkräfte werden mit Hilfe der Forschung je nach bedarf erzeugt.
Ist das Modell der Familie tatsächlich am Ende oder ist es für den Menschen doch notwendig eine Familie zu haben?
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Heute, 07:37 #2
AW: Ist das Modell "Familie" ein Auslaufmodell?
Familie bedeutet Arbeit, und man ist ja viel zu sehr mit sich selbst - und seinen Medien - beschäftigt,
als das man sich diese "MEhrarbeit" auch noch auflasten will.
Da geniesst man lieber seine Work-Life-Balance und Freundschaft +Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren. (Benjamin Franklin)
Die zwei häufigsten Elemente im Universum sind Wasserstoff und Blödheit. (Yonathan Simcha Bamberger)
Wer schweigt, stimmt nicht immer zu. Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren. (Albert Einstein)
Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert. (Dante)
Es gibt Besserwisser, die niemals begreifen, dass man recht haben und ein Idiot sein kann. (Martin Kessel)
Doofheit ist keine Entschuldigung.
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Heute, 19:25 #3Projektleitung
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AW: Ist das Modell "Familie" ein Auslaufmodell?
Da habt ihr euch ja fleißig die Rosinen raus gepickt...
Natürlich ändern Wohlstand & Zivilisation die Sicht. Es ist bestens dokumentiert, warum arme Länder eine sehr hohe Geburtenrate haben: Denen bleibt schlicht keine andere Wahl. Sie brauchen einige Kinder, um die Arbeiten zu schicken, als Altersvorsorge usw. Dazu sorgt schlechte medizinische Versorgung für eine hohe Sterblichkeit. Die setzen also 10 Kinder in die Welt, damit in 20 Jahren noch mindestens 5 davon überlebt haben. Mit Bildung, Medizin & Wohlstand nimmt die Zahl der Kinder deutlich ab. In relativ wohlhabenden Ländern wie Deutschland kommt auch das eigene Leben dazu. Das Lebensziel in der zivilisierten Welt besteht nicht mehr bloß aus Kinder kriegen. Sondern eine Fülle an verschiedenen Optionen: Selbstverwirklichung, Karriere, usw. Das spielt mit rein. Es ist aber nicht so, dass es bloß darum geht.
In DE haben sich die Rahmenbedingungen die letzten Jahre & Jahrzehnte deutlich verändert. Früher musste nur ein Elternteil Vollzeit Lohnarbeit leisten, das hat für die Familie gereicht. Heute gibt es mehr wirtschaftlichen Druck: Wohnen, Lebensmittel und weitere Kosten sind gestiegen, Tendenz seit Jahren steigend. Ein Kind kostet bis zu 190.000€. Sicherlich gibt es dabei Einsparpotenzial, etwa gebrauchte Kleidung kaufen und Zuschüsse wie Kindergeld beantragen. Trotzdem kosten Kinder viel Geld, sie sind das Armutsrisiko Nummer 1! Das muss man sich erst mal leisten können & wollen. Nicht eingerechnet ist dabei, dass v.a. Frauen durch eine Schwangerschaft deutliche Gehaltseinbußen hinnehmen müssen. Wer die Kinder in eine Kita abgibt, um Lohnarbeit leisten zu können, stellt fest: Die Preise sind teils so hoch, dass es sich nicht mehr lohnt. Kündigen & Kind selbst betreuen ist zeitweise effizienter. Aber dafür schadet es der zukünftigen Gehaltsentwicklung.
Es sollte auch erwähnt sein: Kinderbetreuung war traditionell Frauensache. Viele Familien haben diese Arbeit großteils oder ganz auf Frauen abgewälzt. Die haben sich das lange bieten lassen, empfinden das zunehmend als ungerecht. Viele Männer wollen wiederum nicht ihre Position aufgeben und Gehaltseinbußen hinnehmen. Daher empfinden über 60% der Männer Kinder als muss, bei den Frauen nur 33%. Dazu ist die Gesellschaft sensibler geworden. Wir diskutieren & hinterfragen mehr, was vor ein paar Jahrzehnten als Selbstverständlich hingenommen wurde.
Selbst wenn man all das auf sich nimmt, werden Kinder/Familien nicht überall mit offenen Armen empfangen. Der Staat schafft wenig Anreize. In der Öffentlichkeit werden Kinder als laut & störend angenommen. Was sie durchaus sein können, nur hat man das früher als "ist halt so" akzeptiert. Heute fragen sich mehr, ob das sein muss. Insbesondere, weil wir zunehmend offensichtlich in Krisen leben: Klimaschutz/Umweltschutz klappt nicht - die 1,5°C sind längst Geschichte, wir steuern auf 2,8°C zu, Krise in Deutschland, Kriege in Europa, Drohungen zu einem 3. WK, Wehrpflicht, und so weiter, die Liste könnt ihr sicherlich gedanklich fortsetzen. Es ist historisch bekannt, dass in Krisen/unsicheren Lagen sämtliche Ausgaben sinken. Auch die Kinderplanung wird verschoben oder man verzichtet darauf.
Kurzum: So ziemlich alle Rahmenbedingungen für Kinder sind schlecht. Vieles davon nicht erst seit gestern, sondern schon länger. Daher sollte die Entwicklung wenig überraschen. Ohne Handeln wird das auch nicht besser werden. Unsere Exportweltmeister sind weggebrochen. Da kann man nicht ein paar Monate Merkeln und alles läuft wieder. Wir bräuchten jetzt Visionen und Leute, die sie umsetzen, Fortschritte zeigen. All das haben wir nicht. Sondern einen Friedrich Merz, der seiner Jungen Union sagt: Mit einem nachhaltigen Rentensystem gewinnen wir keine Wahlen. Lieber weiter auf Verschleiß fahren. Dann soll es verwundern, dass Menschen lieber ihre Freizeit genießen, statt sich mit Kindern einem hohen Armutsrisiko auszusetzen.
Fehlinformationen
Am Rande bemerkt besteht eine Familie nicht nur aus Kindern. Du kannst einen Partner/eine Partnerin haben, gehört der/die nicht zur Familie? Selbst als Single werden die wenigsten komplett alleine sein - auch die haben Eltern, Geschwister, Tanten etc. Gesundheit und Familie sind den Menschen am wichtigsten für ein lebenswertes Leben. Pauschal zu behaupten, Familie werde nicht mehr benötigt, ist daher faktisch falsch. Selbst wenn man daraus "Familie mit Kindern" macht, stimmt es nicht. 2024 wurden über 677.000 Kinder geboren. Auch wenn die Geburtenrate seit den 1970ern überwiegend sinkt, sind wir weit von einer derart radikalen Situation entfernt, wie sie im Eingangspost beschrieben wird.
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