1. #1
    Avatar von Ahnungsloser
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    Standard Ist das Modell "Familie" ein Auslaufmodell?

    Das zusammenleben der Menschen verändert sich fortlaufend. Für zunehmend mehr Menschen verliert die klassische Familie an Bedeutung. Die Menschen heute sind nicht mehr bereit zusammenzuleben und Kinder in die Welt zu setzen, da Familie mit negativen Erfahrungen verbunden wird. Die Hilfe des Familienverband wird ebenfalls nicht mehr benötigt. Familie als Zufluchtsort wird ebenfalls nicht mehr benötigt, da sich jeder selbst helfen kann. Probleme im zusammenleben werden ebenfalls durch allein leben vermieden.

    Die Wirtschaft hat allein lebende Menschen als Kunden mit Geld entdeckt. Allein lebende Menschen können ihr Einkommen für sich selbst ausgeben und müssen weder Geld für Frau noch für Kind ausgeben. Allein lebende Menschen müssen weniger arbeiten, da kein Geld für familie benötigt wird. Folglich haben allein lebende Menschen mehr Freizeit.

    Forscher erzeugen künstliche Embryonen. www.br.de
    Kinder werden nicht mehr für eine Familie benötigt sondern lediglich als Fachkräfte. Zukünftige Fachkräfte werden mit Hilfe der Forschung je nach bedarf erzeugt.

    Ist das Modell der Familie tatsächlich am Ende oder ist es für den Menschen doch notwendig eine Familie zu haben?

  2. #2
    Avatar von Darkfield
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    Standard AW: Ist das Modell "Familie" ein Auslaufmodell?

    Familie bedeutet Arbeit, und man ist ja viel zu sehr mit sich selbst - und seinen Medien - beschäftigt,
    als das man sich diese "MEhrarbeit" auch noch auflasten will.

    Da geniesst man lieber seine Work-Life-Balance und Freundschaft +
    Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren. (Benjamin Franklin)
    Die zwei häufigsten Elemente im Universum sind Wasserstoff und Blödheit. (Yonathan Simcha Bamberger)
    Wer schweigt, stimmt nicht immer zu. Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren. (Albert Einstein)
    Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert. (Dante)
    Es gibt Besserwisser, die niemals begreifen, dass man recht haben und ein Idiot sein kann. (Martin Kessel)
    Doofheit ist keine Entschuldigung.

  3. #3
    Avatar von DMW007
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    Standard AW: Ist das Modell "Familie" ein Auslaufmodell?

    Da habt ihr euch ja fleißig die Rosinen raus gepickt...
    Natürlich ändern Wohlstand & Zivilisation die Sicht. Es ist bestens dokumentiert, warum arme Länder eine sehr hohe Geburtenrate haben: Denen bleibt schlicht keine andere Wahl. Sie brauchen einige Kinder, um die Arbeiten zu schicken, als Altersvorsorge usw. Dazu sorgt schlechte medizinische Versorgung für eine hohe Sterblichkeit. Die setzen also 10 Kinder in die Welt, damit in 20 Jahren noch mindestens 5 davon überlebt haben. Mit Bildung, Medizin & Wohlstand nimmt die Zahl der Kinder deutlich ab. In relativ wohlhabenden Ländern wie Deutschland kommt auch das eigene Leben dazu. Das Lebensziel in der zivilisierten Welt besteht nicht mehr bloß aus Kinder kriegen. Sondern eine Fülle an verschiedenen Optionen: Selbstverwirklichung, Karriere, usw. Das spielt mit rein. Es ist aber nicht so, dass es bloß darum geht.

    In DE haben sich die Rahmenbedingungen die letzten Jahre & Jahrzehnte deutlich verändert. Früher musste nur ein Elternteil Vollzeit Lohnarbeit leisten, das hat für die Familie gereicht. Heute gibt es mehr wirtschaftlichen Druck: Wohnen, Lebensmittel und weitere Kosten sind gestiegen, Tendenz seit Jahren steigend. Ein Kind kostet bis zu 190.000€. Sicherlich gibt es dabei Einsparpotenzial, etwa gebrauchte Kleidung kaufen und Zuschüsse wie Kindergeld beantragen. Trotzdem kosten Kinder viel Geld, sie sind das Armutsrisiko Nummer 1! Das muss man sich erst mal leisten können & wollen. Nicht eingerechnet ist dabei, dass v.a. Frauen durch eine Schwangerschaft deutliche Gehaltseinbußen hinnehmen müssen. Wer die Kinder in eine Kita abgibt, um Lohnarbeit leisten zu können, stellt fest: Die Preise sind teils so hoch, dass es sich nicht mehr lohnt. Kündigen & Kind selbst betreuen ist zeitweise effizienter. Aber dafür schadet es der zukünftigen Gehaltsentwicklung.

    Es sollte auch erwähnt sein: Kinderbetreuung war traditionell Frauensache. Viele Familien haben diese Arbeit großteils oder ganz auf Frauen abgewälzt. Die haben sich das lange bieten lassen, empfinden das zunehmend als ungerecht. Viele Männer wollen wiederum nicht ihre Position aufgeben und Gehaltseinbußen hinnehmen. Daher empfinden über 60% der Männer Kinder als muss, bei den Frauen nur 33%. Dazu ist die Gesellschaft sensibler geworden. Wir diskutieren & hinterfragen mehr, was vor ein paar Jahrzehnten als Selbstverständlich hingenommen wurde.

    Selbst wenn man all das auf sich nimmt, werden Kinder/Familien nicht überall mit offenen Armen empfangen. Der Staat schafft wenig Anreize. In der Öffentlichkeit werden Kinder als laut & störend angenommen. Was sie durchaus sein können, nur hat man das früher als "ist halt so" akzeptiert. Heute fragen sich mehr, ob das sein muss. Insbesondere, weil wir zunehmend offensichtlich in Krisen leben: Klimaschutz/Umweltschutz klappt nicht - die 1,5°C sind längst Geschichte, wir steuern auf 2,8°C zu, Krise in Deutschland, Kriege in Europa, Drohungen zu einem 3. WK, Wehrpflicht, und so weiter, die Liste könnt ihr sicherlich gedanklich fortsetzen. Es ist historisch bekannt, dass in Krisen/unsicheren Lagen sämtliche Ausgaben sinken. Auch die Kinderplanung wird verschoben oder man verzichtet darauf.

    Kurzum: So ziemlich alle Rahmenbedingungen für Kinder sind schlecht. Vieles davon nicht erst seit gestern, sondern schon länger. Daher sollte die Entwicklung wenig überraschen. Ohne Handeln wird das auch nicht besser werden. Unsere Exportweltmeister sind weggebrochen. Da kann man nicht ein paar Monate Merkeln und alles läuft wieder. Wir bräuchten jetzt Visionen und Leute, die sie umsetzen, Fortschritte zeigen. All das haben wir nicht. Sondern einen Friedrich Merz, der seiner Jungen Union sagt: Mit einem nachhaltigen Rentensystem gewinnen wir keine Wahlen. Lieber weiter auf Verschleiß fahren. Dann soll es verwundern, dass Menschen lieber ihre Freizeit genießen, statt sich mit Kindern einem hohen Armutsrisiko auszusetzen.

    Fehlinformationen
    Am Rande bemerkt besteht eine Familie nicht nur aus Kindern. Du kannst einen Partner/eine Partnerin haben, gehört der/die nicht zur Familie? Selbst als Single werden die wenigsten komplett alleine sein - auch die haben Eltern, Geschwister, Tanten etc. Gesundheit und Familie sind den Menschen am wichtigsten für ein lebenswertes Leben. Pauschal zu behaupten, Familie werde nicht mehr benötigt, ist daher faktisch falsch. Selbst wenn man daraus "Familie mit Kindern" macht, stimmt es nicht. 2024 wurden über 677.000 Kinder geboren. Auch wenn die Geburtenrate seit den 1970ern überwiegend sinkt, sind wir weit von einer derart radikalen Situation entfernt, wie sie im Eingangspost beschrieben wird.


  4. #4
    Avatar von Darkfield
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    Standard AW: Ist das Modell "Familie" ein Auslaufmodell?

    Es ist in Studien nachgewisen das in Ballungszentren immer mehr Singles existieren,
    jene die keine feste Bindung mehr haben wollen.
    Ebenfalls wurde fest gestellt das gerade diese Menschen an einer Vereinsamung leiden.

    Eine davo ist hier -> https://www.barmer.de/gesundheit-ver...hland--1140300

    Ein Teufelskreis, unterstützt von den (a)sozialen Medien.

    Lieber schaut man sich im TV Bauer sucht Frau an, oder (B-C-D-X-Promi-Irgend-Was).

    Und was Famile angeht, Familien mit mehr als drei Kindern werden so oft in die Schublade Asozial gesteckt,
    was VOLLOKOMMENER BULLSHIT ist.
    Mir ist schon aufgefallen das Leute solche Familien wie Aussätzige behandel, nicht selten von alten Menschen,
    die es eigentlich aus ihrer Vergangenheit noch kennen müssten wie es in der Großfamilie gewesen ist.

    Und ja, ich pick mir gerne die Rosinen heraus, denn wenn man nicht anfängt EIN Problem zu lösen, die Ursache zu bekämpfen,
    dann fängt man NIE an!
    Man kann nicht ALLE Probleme auf einmal lösen, da findet man keinen roten Faden und verzettelt sich nur in Endlosdebatten
    was denn wichtiger sein könnte.

    Ein Problem, eine Ursache, Ursache beheben, Lösung finden.
    So oft lösen sich dadurch viele kleine Nebensächlichkeiten von ganz alleine.
    Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren. (Benjamin Franklin)
    Die zwei häufigsten Elemente im Universum sind Wasserstoff und Blödheit. (Yonathan Simcha Bamberger)
    Wer schweigt, stimmt nicht immer zu. Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren. (Albert Einstein)
    Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert. (Dante)
    Es gibt Besserwisser, die niemals begreifen, dass man recht haben und ein Idiot sein kann. (Martin Kessel)
    Doofheit ist keine Entschuldigung.

  5. #5
    Avatar von DMW007
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    Standard AW: Ist das Modell "Familie" ein Auslaufmodell?

    Zitat Zitat von Darkfield Beitrag anzeigen
    Es ist in Studien nachgewisen das in Ballungszentren immer mehr Singles existieren,
    jene die keine feste Bindung mehr haben wollen.
    Ebenfalls wurde fest gestellt das gerade diese Menschen an einer Vereinsamung leiden.
    Das muss nicht zwingend mit der Beziehung/Familie zusammen hängen! Das stellt die von dir verlinkte Studie ebenfalls fest:
    Auch ein Drittel der jungen Menschen, die in Familien leben, gaben an, sich trotz ihres sozialen Umfeldes einsam zu fühlen. Ebenso beschrieben sich 41,2 Prozent der jungen Menschen, die in WGs leben, als einsam.
    Menschen brauchen in erster Linie Soziale Kontakte, die für sie erfüllend sind. Die Familie kann Teil davon sein - muss es aber nicht zwingend. Das gleiche gilt für WGs: Kann zusammen mit dem besten Freund super sein. Oder finanziell getrieben mit Fremden, weil die Preise für eine Mietwohnung insbesondere für Studenten oft überhaupt nicht leistbar sind. Selbst WG-Zimmer sind für manche eine finanzielle Herausforderung. Wenn du mit jemandem zusammen wohnst, wo es keine Gemeinsamkeiten/Verbindung gibt, bist du zwar nicht alleine. Aber trotzdem einsam, sofern es keine weiteren Kontakte gibt.

    Soziale Kontakte ist mehr, als nur unter Menschen zu sein. Man kann sich auf einem Konzert unter 15.000 Menschen einsam fühlen, wenn keinerlei Bindung zu diesen besteht. Eben so kann man umgekehrt mit nur 2 oder 3 guten Freunden sozial erfüllt sein.

    Zitat Zitat von Darkfield Beitrag anzeigen
    Und ja, ich pick mir gerne die Rosinen heraus, denn wenn man nicht anfängt EIN Problem zu lösen, die Ursache zu bekämpfen,
    dann fängt man NIE an!
    Es ist zwar richtig, dass man nicht alles auf einmal machen kann und irgendwo ansetzt. Mehr mit sich selbst beschäftigt zu sein, ist allerdings einer, der nicht grundsätzlich schlecht ist. Dadurch achtet man mehr auf sich. Im Zweifel auf Dinge, die früher als "hab dich mal nicht so" abgetan werden. Das ist also zu einem Teil eine positive Entwicklung und überhaupt kein Problem. Wird es erst bei denen, die es übertreiben. Weil es keine natürliche Grenze für Sensibilisierung gibt. Wenn ich 2x hintereinander einen schlechten Tag habe, muss ich nicht sofort Termine beim Psychiater machen und 5 Bücher zu Depressionen kaufen. Paradoxerweise haben wir heutzutage beides: Leute, die zu wenig auf sich achten. Und andere, die es zu sehr damit übertreiben. Wie bei so vielem sind beide Extremseiten nicht gut.

    Hier anzusetzen, finde ich aus noch einem zweiten Grund keine gute Idee: Es löst die anderen Probleme nicht, die bei der Familienplanung schwerwiegender sind. Insbesondere für jene, die grundsätzlich wollen. Ich würde ja immer erst mal bei denen anfangen, die wollen. Wenn wir z.B. was gegen den Klimawandel tun wollen, nicht die Zeit mit den paar Prozent an Leugnern verschwenden. Sondern mit der großen Mehrheit, die das Problem anerkennt. Bei diesem Thema heißt das konkret, Familien fördern. Kinder dürfen kein Armutsfaktor für die Eltern werden und schon gar nicht in Armut aufwachsen. Traurige Realität ist nämlich: Über eine Million Kinder wachsen in Armut auf. Und da reden wir von keinen Möglichkeiten für Hausaufgaben machen, keine vollwertigen Mahlzeiten, kaum Freizeitaktivitäten usw. Das wirkt sich natürlich auf die Kinder und deren Entwicklung/Zukunft negativ auf. Hier besteht also jetzt im Moment akut massives Handlungspotenzial, damit diese bereits geborenen Kinder nicht großteils die Verlierer von morgen werden.

    Danach kann man die Liste für zukünftige Eltern noch weiter führen: Schulen & Kindergärten müssen ausreichend und zuverlässig verfügbar sein. Mit solchen & weiteren Maßnahmen schafft man Anreize für Leute, die grundsätzlich Kinder wollen. Aber es sich (derzeit) nicht leisten können oder durch knappe/unsichere Verhältnisse verunsichert sind. Es braucht positive Signale mit der klaren Botschaft: Kinder sind eine Bereicherung.


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