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Gestern, 23:51 #131
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Thanked 85 Times in 82 PostsAntwort von @felixro1006
Antwort von @felixro1006:
Ich finde die Hintertür eigentlich smart. Was ist, wenn irgendeine kleine IT Bude in Schleswig-Holstein oder irgendwo anders in Deutschland nunmal die Lösung hat, die aktuell einfach am besten funktioniert? Soll man dann darauf verzichten und ineffizienter arbeiten? Was ist, wenn es tatsächlich keinen adäquaten Open-source Ersatz gibt? Man lässt hier eine Hintertür, um im Notfall das Land nicht komplett gegen die Wand zu fahren, das finde ich ein sehr bedachtes Vorgehen. Trozdem darf man natürlich alles was geht auf OpenSource setzen. Ich finde, das ist ein tolles Projekt und hoffe das Beste für Schleswig-Holstein, sodass andere diesem guten Beispiel folgen können.
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Gestern, 23:57 #132
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Thanked 9.457 Times in 3.286 PostsAW: Microsoft hat fertig: 25.000 PCs in Schleswig-Holstein auf Linux & LibreOffice
Ich nicht, im Gegenteil. In diese Abhängigkeit will man ja für neue Software erst recht nicht mehr rein. Wenn du so was anfängst, werden Ressourcen in den Aufbau investiert. Um später zu migrieren. Wer in der IT arbeitet, weiß: Das "später" gibt es oft nicht. Wenn die Software einigermaßen läuft, bleibt das wahrscheinlich. Sollte es keine OSS für einen Zweck geben, passt man eine bestehende an oder entwickelt neu. Das machen die in SH schon lange, weil die Fachverfahren haben, wo es nix fertiges für gibt.
Das was du "bedachtes Vorgehen" nennst, wird in der Praxis zum potenziell größten Schlupfloch für radikale Kapitalisten. Die missbrauchen so was für z.B. Lobbyarbeit. Überzeugende Argumente sind dann: Sie haben es ja nicht komplett versprochen, sondern nur großteils. Wird es per Salami-Taktik weniger, fällt es kaum auf, dass wir wieder abhängig werden. Schlussendlich sind das alles Pläne & Absichtsbeurkundungen, die man morgen ändern kann. Markus Söder ist dafür ein Paradebeispiel: Wie ein Fähnchen im Wind dreht der seine Positionen dort hin, wo er sich gerade persönliche Vorteile verspricht. Das führt durchaus zu 180° Wendungen.
Wenn es also nicht mal ein klares Bekenntnis zu OSS gibt, ist das kein optimaler Start. Wie wenn man mit dem Rauchen aufhört und schon zu Beginn sagt: Ich reduziere mal nur. Falls ich den Drang verspüre, kann ich auch wieder mehr rauchen. Das wirkt nach außen hin schon wenig ernst gemeint. Und für einen selbst auch wenig motivierend, wenn man zu Beginn schon Ausnahmen im Kopf hat. Dasselbe kennt jeder mindestens von der Schulzeit. Man könnte das Projekt ernster nehmen, wenn sie sich klarer zu OSS bekennen. Und es - falls überhaupt - nur eindeutig definierte Ausnahmen gibt.
Generell ist das ganze Szenario übertrieben. In der Politik ist sehr wenig verbindlich. Da fährt nichts gegen die Wand, nur weil jemand sich die Hände gebunden fühlt, da er versprochen hat, etwas (nicht) zu tun. Auch dafür gibt es zig Beispiele. Die CDU z.B. hat lange die Schuldenbremse um jeden Preis verteidigt. Nicht weil sie es mussten, sondern weil sie es wollten. Nun sind sie wieder in der Regierung und es hat nicht lange gedauert, bis Schulden in biblischer Höhe gemacht wurden.
Schlussendlich ist Deutschland derart stark abhängig, dass ich es auf der anderen Seite pragmatisch sehe: Selbst wenn die sich vom Lobbyismus treiben lassen und nur einen Teil umsetzen, ist das natürlich schade. Dennoch ist es immer noch ein riesiger Fortschritt. OSS hat den Fuß mehr in der Tür, als es das unter proprietärer MS Software je hatte. Um so mehr würde ich mich natürlich freuen, wenn diese Schlupflöcher nicht ausgenutzt werden und SH die möglichst großflächige Migration gelingt. Das wünsche ich ihnen ebenfalls.
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