Axiom (07.09.2015)
Umfrageergebnis anzeigen: Soll Deutschland mehr Flüchtlinge aufnehmen?
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06.09.2015, 15:32 #121
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Das Leben ist ein Bumerang: man bekommt zurück, was man gibt. Dale Carnegie. Aus der Geschichte kann man die Bestätigung finden, das man das erntet was man sät.
Friedrich II (1712-1786) bot Hugenotten, Katholiken und Juden Schutz. Im Gegenzug waren diese Einwanderer treue Untertanen. Friedrich II zwang die Einwanderer nicht sich zu verändern. Er verlangte dass die Obrigkeit und die Gesetze von den Einwanderern respektiert wurde, sonst sollte jeder nach seiner Facon selig werden.
Heute, in der Bundesrepublik Deutschland, ist es nicht anders wie damals. Jeder muss uneingeschränkt geltendes Recht und die Obrigkeit respektieren. Flüchtlingen wird nach Grundgesetz Artikel 16 Schutz geboten.
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06.09.2015, 18:44 #122
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Manchmal kommt es aber auch vor, daß man nichts zurückbekommt, oder etwas zurückbekommt, was man nicht will, nachdem man etwas gegeben hat. Ich kenne z.B. einen Fall, in dem die Möglichkeit eines Studiums gegeben wurde, und 3000-facher Massenmord zurückgegeben wurde. Ein solcher Fall ist natürlich selten, aber nicht ganz so extreme Fälle kommen auch viel häufiger vor... etwa wenn Sozialhilfe hingegeben wurde und Kriminalität zurückgegeben wurde. Ich finde es aber natürlich auch sehr schade, daß sich die Realität nicht immer an die Sprüche fürs Poesialbum hält.
"Heute, in der Bundesrepublik Deutschland, ist es nicht anders wie damals." ist eine klare Falschbehauptung. Was schonmal extrem anders ist, ist, daß es 1750 im Königreich Preußen keinerlei Sozialsysteme gab. Wer seinen Lebensunterhalt nicht selber sichern konnte, der... verhungerte halt. Wer heute seinen Lebensunterhalt nicht selber sichern kann, der... wird von der Allgemeinheit durchgefüttert. Die damaligen Verhältnisse als "nicht anders" als die heutigen in der Bundesrepublik zu bezeichnen, ist verrückt. Daß die damaligen Einwanderer den Wohlstand der Einheimischen durch übermäßige Inanspruchnahme von Sozialsystemen minderte, ist ja unmöglich gewesen, da es keine Sozialsysteme gab.
Allein schon die Ankunft der Flüchtlinge verursacht heute hohe Kosten, die allein für die dieses Jahr angekommenen Flüchtlinge auf 10 Mrd. Euro geschätzt wird... glaubst du, Friedrich II hätte damals vergleichbare Aufwendungen für einwandernde Hugenotten, Katholiken oder Juden ausgegeben? Auch in dieser Hinsicht war damals alles anders als heute.
Die von dir hochgelobte Judenpolitik Friedrichs II. führte dazu, daß zwischen 1750 und 1800 sich die Anzahl der Juden in Preußen von 4716 auf sensationelle 7637 erhöhte. Überhaupt wurden Juden noch in hohem Maße diskriminiert, viele mussten besondere Zölle nur für Juden zahlen ("Leibgeld"), und auch Friedrich II. änderte daran nichts, sondern schrieb das im "Revidierten Generalprivileg" von 1750 noch fest. Wenn das ein Vorbild sein soll, dann müsste man gleich mal eine Flüchtlingssteuer von jedem Flüchtling verlangen.
Das Preußen Friedrichs II. nahm etwa 14.000 - 20.000 Hugenotten auf, das Deutsche Reich insgesamt (Preußen eingerechnet) 40.000-50.000 Hugenotten. Die damalige Bevölkerung Deutschlands betrug etwa ein Viertel der heutigen, sodaß man auf die heutige Zeit umgerechnet verglichen mit der gesamten Hugenotteneinwanderung das Vierfache an Einwanderung alleine in diesem Jahr konstatieren müsste... wohingegen sich die Hugenotteneinwanderung über Jahre, sogar über Jahrzehnte verteilte. Auch die Größenordnungen sind also heute ganz anders als damals.
Nicht zuletzt waren die Hugenotten nichts anderes als Franzosen protestantischen Glaubens. Die Kulturdifferenz zwischen Franzosen und Deutschen protestantischen Glaubens im alten Preußen zu vergleichen mit der Kulturdifferenz zwischen Muslimen und Christen oder Afrikanern und Europäern ist lächerlich. Genau das macht man aber, wenn man sagt, daß die Integration protestantischer Franzosen im damaligen Preußen beweist, daß die Integration muslimischer Araber oder Schwarzafrikaner ebenso problemlos vonstatten gehen wird. Auch hier wieder: Heute ist leider alles ganz anders.
Und notwendig ist es nicht gewesen, daß Friedrich II. die Einwanderer zur Anpassung zwang... das erledigte nämlich die Bevölkerung von allein. Wer heute hingegen in der deutschen Bevölkerung Einwanderer zur Anpassung zwingen wollte, der würde größere Probleme bekommen.
Noch ein Wort zum Propaganda-Blabla der Bundesregierung, das Du im vorigen Post verlinkt hast. Darin wird stolz verkündet, daß jede neunte Firma von Personen mit Migrationshintergrund gegründet wurde. Das sind also 11% aller Firmen. Einen Migrationshintergrund haben aber 20% der Menschen in Deutschland. Daß 20% der Menschen des Landes 11% der Firmen des Landes gegründet haben, ist also ein Zeichen dafür, daß in dieser Gruppe der Bevölkerung weit weniger Unternehmen gegründet werden, als in der restlichen Bevölkerung. Diesen eigentlich eher betrüblichen Umstand als besonders befriedigendes Merkmal der Einwanderung zu verkaufen, ist genau das, was ich als Schönfärberei bezeichne... ich weiß nicht, wie man das Bedürfnis zur Schönfärberei der Bundesregierung in Sachen Zuwanderung noch besser beweisen kann. Und wenn ich von erwiesenen Schönfärbern sowas Schwammiges lese wie "Immer mehr dieser Unternehmen sind in zukunftsweisenden Sektoren wie Informationstechnologie, Medien, Werbung und moderne Dienstleistungen angesiedelt", keimt bei mir sofort der Verdacht auf, daß die Schönfärber damit verhindern wollen, daß jemand denkt: Moment mal, ist die Gründung eines Gemüseladens nicht auch schon eine "Unternehmensgründung" im Sinne der Statistik?Geändert von freulein (06.09.2015 um 19:00 Uhr)
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06.09.2015, 19:17 #123
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Das ist ein heikles Thema. Ich möchte nicht in der Lage der Flüchtlinge stecken. Meiner Meinung nach sind die Reichen verpflichtet den Armen zu helfen. Die Frage ist nur wie die Hilfe am besten Aussehen kann.
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06.09.2015, 19:33 #124
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Statistik de Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge. Im ersten Halbjahr meldeten sich 114.060 Menschen. 1% der Antragsteller bekamen Asyl. Das entspricht 1140 Menschen.
Schaffen es 1140 Menschen Deutschland zu ruinieren oder sind die Zahlen der Statistik falsch?
wenn man dann noch berücksichtigt, dass Deutschland jährlich um 153.407 schrumpft, ist die Zuwanderung für Deutschland erträglich.
Mein vertrauen gilt deutschen Beamten und ihrer Gründlichkeit.Geändert von Fritz (06.09.2015 um 21:08 Uhr)
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VW Kaefer (07.09.2015)
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07.09.2015, 00:26 #125
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@Fritz,
es wird ständig behauptet, auch von Dir, daß die Flüchtlinge bloß ihr Grundrecht wahrnehmen. Grundrecht ist in Deutschland der Art. 16a des Grundgesetzes, in dem steht, daß politisch Verfolgte Asyl genießen.
Hier nun die Zahlen, wie vielen Flüchtlingen aus den häufigsten Flüchtlingsländern ihr Grundrecht auf Asyl von den Behörden im Zeitraum Januar bis Juli 2015 tatsächlich anerkannt wurde, d.h. bei wievielen Flüchtlingen tatsächlich der Tatbestand der politischen Verfolgung festgestellt wurde:
Syrien 827 Personen (2,3% der Antragsteller)
Kosovo 0 Personen (0% der Antragsteller)
Albanien 0 Personen (0% der Antragsteller)
Serbien 0 Personen (0% der Antragsteller)
Irak 47 Personen (0,9% der Antragsteller)
Afghanistan 27 Personen (0,8% der Antragsteller)
Mazedonien 0 Personen (0% der Antragsteller)
Eritra 12 Personen (0,5% der Antragsteller)
Nigeria 6 Personen (0,8% der Antragsteller)
Pakistan 2 Personen (0,2% der Antragsteller)
Dies sind die Erstanträge, bei den Entscheidungen der Folgeanträge, d.h. den Anfechtungen der Erstanträge, gibt es naturgemäß noch viel geringere Zahlen, d.h. bei den Folgeanträgen wurden insgesamt überhaupt nur 30 zusätzlichen Personen das Grundrecht auf Asyl Art. 16a zuerkannt.
Dies habe ich nur einmal aufgezählt, damit klar wird, daß es nur kleine Minderheiten sind, aus vielen Ländern, aus denen viele Menschen kommen, sogar NIEMAND, dem sein Grundrecht auf Asyl von den Behörden zugestanden wird. Das ständige Gerede in den Medien, jeder, der hierher käme, hätte ein Grundrecht auf Asyl, ist also falsch...
Nun zur Unklarheit, die bei Dir vorliegt: Eine Bleibeberechtigung wird nicht nur dann erteilt, wenn das Recht auf Asyl nach Art. 16a des Grundgesetzes vorliegt. Es gibt außerhalb des Grundgesetzes noch weitere Gesetze, die erst in den 80er Jahren erlassen wurden, die verschiedene andere Umstände jenseits einer politischen Verfolgung aufzählen, aufgrund derer eine Bleibeberechtigung ausgesprochen werden kann. So gibt es etwa den Begriff des "Flüchtlings", der im Paragraph 3 Absatz 1 des AsylVfG definiert wird. Von den syrischen Anträgen, die im ersten Halbjahr geprüft wurden, erhielten z.B. 83,5% die Anerkennung als Flüchtlinge und damit ein Bleiberecht. Das sind schon ein wenig mehr als die Handvoll politisch Verfolgter aus diesem Land. Des weiteren gibt es den Begriff des "subsidiären Schutzes", den Paragraph 4 Absatz 1 des AsylVfG definiert, der wieder weiteren Antragstellern ein Bleiberecht einräumt. Nicht zuletzt gibt es den Begriff des Abschiebungsverbotes, den Paragraph 60 Absatz 5 und 7 des AufenthGesetzes definiert, der auch die Abschiebung von Asylbewerbern, die weder Asyl-, noch Flüchtlings- noch Schutzstatus erhalten, in ganz bestimmten Fällen verbietet, also ebenfalls eine Bleibeberechtigung bedeutet, wenn er zugewiesen wird.
Die Zahlen der eigentlichen Bleibeberechtigungen ist also wesentlich höher als nur 1140. Des weiteren bedeutet eine Ablehnung nicht unbedingt, daß der Betreffende wieder abreist, und auch nicht, daß er, wenn er nicht von alleine abreist, abgeschoben wird. Seit die Behörden dazu übergingen, Abschiebungen terminlich vorher anzukündigen, sind Abschiebungsversuche ohnehin kaum mehr erfolgreich. Wenn Du mit "Gründlichkeit der Behörden" eine Gewissenhaftigkeit meinst, auch ja jeden abzuschieben, der kein Bleiberecht erhalten hat und nicht von allein freiwillig abreist, so liegst Du leider völlig daneben. Diese Gewissenhaftigkeit bzw. Gründlichkeit gibt es leider nicht.
Des weiteren "meldeten" sich im ersten Halbjahr 2015 nicht 114.060 Menschen, sondern es wurden im ersten Halbjahr 2015 114.060 Asylanträge entschieden. Im ersten Halbjahr 2015 gingen bei den Behörden hingegen 218.221 Asyl-Neuanträge ein.
Die Zahlen an Flüchtlingen, die Deutschland am Ende auch dauerhaft verkraften muß, liegen also weit höher, als Du meinst.Geändert von freulein (07.09.2015 um 00:29 Uhr)
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07.09.2015, 16:43 #126
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Oh man,
freulein, wahrscheinlich bist du einer der Pegida-Anhänger, vermute ich mal. Eine ganz dezente Vermutung, die aufgrund deines Auftretens in Form von Schrift angeeignet wurde. Mich übermannt die Annahme, dass du frustriert bist, weil dein geliebtes Deutschland mit ausländischen Menschen geteilt wird.
"Es gibt zu viele Flüchtlinge, sagen die Menschen.
Es gibt zu wenig Menschen, sagen die Flüchtlinge."
[Ernst Ferstl]
Absolut!
Die Reichen werden den Flüchtlingen nichts abgeben. Die Reichen sind die Gierigen, die Armen hingegen sind diejenigen, die gerne teilen. Sei es auch das letzte Brot.
Ich sehe in puncto Flüchtlingen eher Vorteile: Arbeit, denn diese sind es, die ein normales Leben führen wollen - außerhalb des Krieges. Es gibt jedoch auch welche, die sich der Kriminalität hingegeben werden, aber diese zu klassifizieren, also zu behaupten, dass es nur von Ausländern kommt, ist völlig falsch und deplatziert. Klassifizierungen führen zu Schubladendenken und Schubladendenken zu Vorurteilen, welche ausgetragen werden (z.B. in Foren, weil man sich im Real-Life nicht traut seine eigene Meinung kundzutun).Geändert von Axiom (07.09.2015 um 16:43 Uhr)
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07.09.2015, 23:07 #127
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@Axiom,
Pegida, gibts die denn überhaupt noch? Allerdings hast Du ganz recht, wenn ich in Dresden wohnen würde, hätte ich Ende letzten Jahres natürlich an den Pegida-Demos teilgenommen... nicht, weil ich 100%-ig hinter allem stehen würde, was da verkündet wurde, sondern einfach aus Protest, wie mit Kritikern der Flüchtlingspolitik hierzulande umgegangen wird.
Daß Du Deutschland für ein Land der Reichen hältst, finde ich erstaunlich. In vielen Debatten, die vordergründig nichts mit Flüchtlingen zu tun haben, sondern mit der sozialen Lage in Deutschland, höre ich ständig, daß Armut in Deutschland verbreitet ist, daß sie ständig zunimmt, daß die Zahl der Arbeitsstellen, von denen man anständig leben kann, ständig abnimmt, daß die Ausbeutung der Arbeitnehmer ständig ansteigt, daß prekäre Lebensbedingungen beständig zunehmen usw. Aber jetzt, in der Flüchtlingsfrage, mutiert Deutschland auf einmal in ein Land, in dem praktisch alle so reich sind, daß sie massig abgeben können. Irgend etwas kann doch da nicht stimmen.
Daß Kriminalität nur von Einwanderern kommt, wäre tatsächlich eine völlig verrückte Behauptung. Daß aber Einwanderer häufiger kriminell werden als Einheimische, steht nun mal fest. Bundesinnenminister De Maiziere sagte neulich in der ZEIT: "Derzeit leben rund vier Millionen Muslime in unserem Land, viele von ihnen mit türkischem Migrationshintergrund. Jetzt werden wir Hunderttausende arabisch geprägte Muslime bekommen, und das ist, nach allem, was mir mein französischer Kollege sagt, ein erheblicher Unterschied in Sachen Integration." Schauen wir also ins Land seines französischen Kollegen: 80% aller Gefängnisinsassen der Region Paris (Ile-de-France) sind Muslime. Damit ist dann auch wohl klar, daß mit "erheblicher Unterschied" nicht gemeint ist "Mit Arabern läuft die Integration einfach viel besser als mit Türken".
Zu behaupten, Flüchtlinge würden generell Vorteile bringen, erscheint mir auch verrückt. Es wird natürlich Flüchtlinge geben, die Vorteile bringen, aber es wird auch viele Flüchtlinge geben, die eine große Belastung sein werden. Ich zitiere noch einmal De Maiziere: "Das Qualifikationsniveau der Menschen, die zu uns kommen, ist sehr unterschiedlich. Ich selbst habe mit Tierärzten und Ingenieuren aus Syrien gesprochen, aber die Verantwortlichen vor Ort sagen mir, sie rechnen mit einem Anteil von 15 bis 20 Prozent erwachsenen Analphabeten." Uns wird ständig der syrische Arzt vor die Nase gehalten, aber der syrische Analphabet verschwiegen. Daß De Maiziere es erwähnte, daß es unter den Flüchtlingen auch Analphabeten gibt, und nicht zu knapp, ist ja eine große Premiere... endlich hat sich mal einer getraut, zu sagen, was eigentlich schon jeder vorher ahnen konnte. De Maiziere weiter: "Wir haben derzeit eine Anerkennungsquote von über 40 Prozent, das heißt, wir müssen uns darauf einstellen, dass Hunderttausende bei uns bleiben werden. Und da müssen wir, und da appelliere ich an alle Beteiligten, von Anfang an aufpassen, dass keine Ghettos, keine neuen sozialen Probleme entstehen, die wir in zehn Jahren bitter bereuen." Es ist aber doch zu befürchten, daß Analphabeten besonders prädestiniert sind, solche Ghettos zu bilden... denn über die Zeit des Lernens von Schreiben und Lesen, der Sprache, verschiedener anderer Grundfertigkeiten für Berufsausbildungen wie etwa Rechnen, und anschließender Berufsausbildungen sind das doch Hartz IV-Empfänger... für eine Zeit von mindestens 6 Jahren, wenn nicht noch mehr... neben den Analphabeten gibt es aber auch viele, die zwar Lesen und Schreiben und Rechnen können, aber dennoch keine Berufsausbildung haben. Auch die werden für die Zeit der Ausbildung mit Hartz IV alimentiert werden müssen. D.h. es werden sich zwangsläufig Hartz IV-Ghettos bilden, und hohe Kriminalitätsraten gehen mit diesen für gewöhnlich Hand in Hand. Es ist wirklich die Frage, ob die erheblichen sozialen Probleme, die es geben wird, allein schon finanziell ausgeglichen werden können durch die Einwanderer, die positive Beiträge bringen. Ich habe da große Zweifel.Geändert von freulein (07.09.2015 um 23:12 Uhr)
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08.09.2015, 03:42 #128
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Wir müssen alle einsehen, dass die Welt nun mal zusammenrückt, daher stimme ich für ein deutliches "JA!". Die Sorgen um ansteigende Kriminalität etc. kann ich gut verstehen und nachvollzehen. Allerdings können auch Touristen, die für 1-2 Wochen ein anderes Land besuchen um Urlaub zu machen, Straftaten begehen. Dieses Risiko gibt es bei jedem "Besucher", sogar bei den Einheimischen. Wohlgemerkt schließt sich hier der Kreis wieder.
Zudem sollte man immer eins vor den Augen haben: Diese Menschen kommen nicht freiwillig, sie flüchten vor dem Tod. Ein gutes Beispiel: Ich habe vor ca. einem Jahr jemanden mit syrischen Wurzeln kennengelernt. Er hat sehr gebildete und qualifizierte Eltern. Die Mutter ist Lehrerin, der Vater Anwalt. Nun sind sie hier, die Mutter arbeitet auf 450-Euro-Basis und der Vater arbeitet in irgendeinem Bereich des Straßenverkehrs (Bus, wenn ich mich Recht erinnern kann).
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09.09.2015, 23:10 #129
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Das ist, was eine Mehrheit der Flüchtlinge angeht, eindeutig falsch. Ich habe das oft genug hier mit Zahlen aus der Asylstatistik belegt. Die Mehrheit der Flüchtlinge kommt aus Ländern, in denen niemand der Tod droht... ausgenommen natürlich der Tod durch Altersschwäche. Es ist traurig, daß das ignoriert wird und immer wieder und wieder fälschlich behauptet wird, daß alle Flüchtlinge vor dem Tod flüchten.
Auch ist erhöhte Kriminalität zwar ein, aber nicht das Hauptproblem... das Hauptproblem ist die enorme finanzielle und soziale Belastung... die Flüchtlinge sind eben NICHT normale Einwanderer. Normale Einwanderer bemühen sich selber, die Sprache des Landes zu lernen, in das sie einwandern, sie haben eine gesuchte Ausbildung, meistens sogar schon einen Arbeitsplatz, den sie sich vor der Einwanderung organisiert haben, und sie bringen Geld mit, um die erhöhten Aufwendungen der Übergangszeit selber bezahlen zu können. Sie verursachen keine Kosten, aber generieren schnell Steuern und Abgaben. Die Flüchtlinge hingegen haben nichts, kommen völlig mittellos, können die deutsche Sprache nicht, sind teilweise Analphabeten; unter jenen, die wenigstens lesen und schreiben können, gibt es viele ohne Berufsausbildung, andere haben nicht verwendbare Ausbildungen, oder müssen ergänzend ausgebildet werden... und sie kommen momentan in MASSEN... solche Bedarfe, wie man sie jetzt bräuchte, gibt es an den Arbeitsmärkten gar nicht! Mit anderen Worten: Massenhafter Hartz IV-Bezug! Was Du da schreibst, ist schnell mal dahergesagt, wenn man zu oberflächlich denkt, als daß man die Auswirkungen versteht... ich bin mal gespannt, was ihr dann alle schreiben werdet, wenn die Belastungen erstmal auf euch durchschlagen... mit höheren Steuern und Abgaben, Kürzungen bei den Sozialleistungen, Lohndumping (Eine Abschaffung des Mindestlohns für Flüchtlinge wurde ja schon von einem SPD-Politiker ins Gespräch gebracht) uswusf. Ich kann es mir aber vorstellen... der Zusammenhang mit den Flüchtlingen wird dann ignoriert und stattdessen über die Politiker gejammert, die die Bürger schikanieren, über den Kapitalismus, der die Menschen ausbeutet, und so weiter und so weiter...
Noch was zu den "Massen"... Hannelore Kraft, Ministerpräsidentin der SPD in Nordrhein-Westfalen, meint, die Zahl von 800.000 Flüchtlingen in diesem Jahr wäre schon nicht mehr aktuell, es würden eindeutig mehr werden. Die Prognose sei drei Wochen alt, und damit veraltet... Na, wenn jetzt die Zahlen alle drei Wochen nochmal erhöht werden, dann gute Nacht.Geändert von freulein (09.09.2015 um 23:29 Uhr)
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10.09.2015, 08:42 #130
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Vergessen wir mal das liebe Geld, denn ob wir jetzt 10 Milliarden für Flüchtlinge ausgeben, die vll durch Arbeit etwas zurückgeben, oder nach Griechenland geben, wo fast genauso fraglich ist, ob wir je was dafür zurückbekommen, ist mir persönlich egal. Auch glaube ich nicht, dass unser Sozialsystem damit überfordert wäre. Und mit Sicherheit ist das auch nicht der Hauptgrund für die Flucht nach Deutschland für richtige Kriegsflüchtlinge.
Was die Flüchtlinge selber betrifft, so mache ich eine deutliche Unterscheidung zwischen den Flüchtlingen aus Kriegsgebieten, wie Syrien, und denen die aus dem Balkan kommen, meist Wirtschaftsflüchtlinge. Ich glaube die aus Afrika fallen in beide Kategorien, da gibt es die Verfolgten, aber auch die, die einfach ein besseres Leben wollen, ohne in Gefahr zu sein.
Aus dem Balkan kommen halt häufig Zigeuner, die mögen ein wenig diskriminiert werden, aber die werden sicher nicht verfolgt und ermordet. Sie gehören dort halt zur untersten Schicht, sind die ärmsten der Armen. Sie haben keine Ausbildung, keine Berufserfahrung und um in ihren Heimatländern zu überleben, haben sie häufig nicht ganz legale Dinge getan. Sie passen sich nicht an und führen ihren alten illegalen Lebenstil mit großer Wahrscheinlichkeit fort. Ich glaube auch gerade diese Flüchtlinge sind es, die von Rechten rausgepickt und als allgemeines Bild für die Flüchtlinge präsentiert werden(Wirtschaftsflüchtlinge). Das sind die Flüchtlinge, die ich sofort wieder nach Hause schicken würde. Aber sie sind halt auch nicht die Mehrheit der Flüchtlinge.
Die Syrischen Flüchtlinge auf der anderen Seite bestehen bestimmt nicht nur aus ungebildeten Taugenichten, den vor dem Krieg flüchten auch alle anderen. Okay, die Reichen und Superreichen kommen sicher nicht nach Deutschland, aber die Mittelschicht kommt genauso wie die Unterschicht nach Deutschland. Wenn sie sich dann auch noch integrieren, also Deutsch lernen und unsere Kultur respektieren und nicht verlangen, dass wir uns ändern, dann sind sie sicher auf lange Sicht eine Bereicherung und keine Last. Zumal bei den Kriegsflüchtlingen besteht ja die Hoffnung, dass zumindest ein Teil wieder heimkehrt, wenn der Bürgerkrieg dort zu ende ginge und die IS auch weg wäre.
Trotz meiner Unterscheidung, habe ich dennoch mit einem generellen Nein in der Umfrage gestimmt. Meine Gründe:
1. Wir sind überlastet was Unterkünfte betrifft. Wir können die Flüchtlinge im Winter nicht in Zelten belassen. Trotzdem Schulsport ausfallen zu lassen, oder Eishallen zu schließen, um Flüchtlinge unterzubringen, ist mir persönlich ein zu großer Einschnitt in unsere Kultur und unsere Privatleben. Da unsere Politik nur an andere zu denken scheint, muss ich selber für mich und Deutschland etwas egoistisch sein. Ich gebe gerne was wir im Überfluss haben, wenn ich dafür aber keine Einschränkungen machen muss. Wohnraum ist leider knapp!
2. Ist jedem der sich mal mit Flüchtlingen unterhalten oder auseinandergesetzt hat bekannt, die flüchten gerne dorthin wo sie schon jemand kennen, und je mehr wir aufnehmen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, das Andere ihnen folgen. Das macht die Lage sicher nicht einfacher.
3. Geht mir die ganze Berichterstattung der Medien, die ganzen Facebook Meldungen und wo man sonst noch einseitig oder nur politisiert über das Thema berichtet wird, auf den Keks. Außerdem überschwemmen die Flüchtlingsberichte die Nachrichten so sehr, dass man immer weniger mitbekommt was sonst so in unserem Land passiert.
4. Sind die Dinge die unsere Politiker vorschlagen oder auch von uns verlangen, der reine Wahnsinn! Die kommen in unser Land und wollen hier leben, die sollten sich verbiegen, um sich anzupassen, nicht wir, um sie nicht zu beleidigen. "Keine Miniröcke in der nähe von Asylheimen!?" Oder der tolle Vorschlag, "Jeder Bürger sollten doch Flüchtlinge in seiner privaten Wohnungen oder seinem Eigenheim aufnehmen!" Als ob einer unserer Politiker das machen würde. Aber wir sollen Fremde aufnehmen?
Ich hab jetzt nicht alle Beiträge gelesen, aber ich finde es schön, dass man hier im Großen und Ganzen ohne Beleidigungen noch diskutieren kann.
PS: Ich steh zu der Bezeichnung Zigeuner, den ich habe mehr als einen von denen sowohl in Deutschland als auch in Ungarn kennen gelernt und habe nicht als asoziales Verhalten von denen erlebt. Erst wenn mir einer begegnet, der sich respektabel verhält, werde ich einen anderen Begriff verwenden, bis dahin sind sie alle Zigeuner.
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